Die Jungle World hat mit Saeed Ghaseminejad, Sprecher der Liberalen Studenten Irans und Direktor des Centre Iranien d’etudes du Liberalisme, über den Israelhass und Antisemitismus prominenter Exiliraner gesprochen:
Sie haben vor einer Woche einen offenen Brief verfasst, der sogar in der internationalen Presse diskutiert wurde – worum ging es da genau?
Unser offener Brief war eine Kritik des Statements von 74 iranischen Intellektuellen, die von sich behaupten, sie fühlten sich der oppositionellen »Grünen Bewegung« zugehörig. In ihrem Schreiben haben sie behauptet, der Kampf der »Grünen Bewegung« im Iran sei derselbe wie der Kampf der palästinischen Bewegung gegen Israel – was schlicht nicht stimmt. Ihre Stellungnahme war unfair und ungerecht. Die Grüne Bewegung im Iran ist eine gewaltfreie Bewegung. Die palästinensische Bewegung benutzt dagegen Gewalt in großem Ausmaß. Nicht nur gegen Israelis, sondern auch gegen die Palästinenser selbst. Ich habe gelesen, dass in der ersten Intifada etwa die Hälfte der palästinischen Opfer von Palästinensern getötet wurden – als Kollaborateure. Die Grüne Bewegung ist nicht so. Die Regierung prügelt, schießt, foltert und bringt Leute um, aber die Bewegung reagiert nicht mit Gewalt. Das ist ein wichtiger Unterschied zwischen der Bewegung im Iran und der PLO oder der Hamas. Das wird in diesem Statement komplett ignoriert. Darin zeigen sich antiisraelische, aber auch antisemitische Tendenzen der iranischen Oppositionsbewegung und von uns Iranern, und die kritisieren wir. [Weiterlesen…]
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