Nachdem Kritik an den Reiseplänen des außenpolitischen Sprechers der FDP-Fraktion laut wurde (siehe auch die Pressemitteilung von Stop the Bomb), erklärt Rainer Stinner auf seiner Website die Kritiker zu Menschenfreunden in Anführungszeichen:
Und ich werde mit Offiziellen über die Regionalpolitik des Iran sprechen. Natürlich werde ich im Iran auch über das Nuklear-Dossier und über die Sanktionen sprechen. Und natürlich wird über die Menschenrechte gesprochen. Wer all das verhindern will, ist nur auf dem Papier ein „Menschenfreund“.
Denn ein echter Menschenfreund wie Rainer Stinner genießt beim Plaudern mit den Mördern sein Faloodeh, während nebenan gefoltert und gesteinigt wird.
Als erstes sage ich zu der grundsätzlichen Kritik immer: wer Reden verhindert, nimmt Schießen in Kauf.
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Der Menschenfreund ohne Anführungszeichen redet mit den Mullahs und nimmt das Niederkartätschen der iranischen Bevölkerung ebenso in Kauf wie einen nuklearen Angriff auf Israel.
Ich habe auch von den Kritikern meiner Reise noch nicht die Forderung vernommen, die UN solle ihre Tätigkeit dort einstellen.
Bitte schön: Die UN – dieser von Militärdiktaturen, Autokratien und anderen despotischen Regimes dominierte Haufen – sollte ihre Tätigkeit einstellen, am besten nicht nur im Iran.
[I]ch habe schon viele interessierte Gesprächspartner nach meiner Rückkehr.
Das glaubt man gerne, gibt’s im Iran doch einigen Bedarf an Gaszentrifugen zwecks Urananreicherung, Baukränen, Hanfseilen, Ausrüstung zur Niederschlagung von Demonstrationen und in Deutschland wiederum viele Unternehmen, die gerne liefern würden.
[I]ch werde als naiver Trottel beschimpft, der das iranische Regime hoffähig macht, manche nennen mich „Klein-Chamberlain“ mit dem Verdacht des Appeasement, ich bin der Verräter an der gerechten Sache, etc.
Der historische Vergleich hinkt in der Tat: Nicht nur war Chamberlain tatsächlich ein naiver Trottel, es ging ihm wirklich um peace for our time.
Stinner hingegen liegt an der glatten Kollaboration mit den iranischen Mullahs, deren Vernichtungsabsichten gegen Israel sowie deren Verbrechen gegen die iranische Bevölkerung er bis zur Leugnung verharmlost.
Wer dem echten Menschenfreund noch einmal persönlich Bon Voyage wünschen möchte, findet hier dessen Kontaktadressen.
Siehe auch: Furor of German lawmaker’s Iran trip.
30. Juli 2010 um 21:43
Dr. Nikoline Hansen, „Vorsitzende des Bundes der Verfolgten des Naziregimes Berlin und in der Berliner Lokalpolitik für die FDP aktiv“ hat in ihrem Blog einen offenen Brief an Rainer Stinner verfasst:
http://www.antibuerokratieteam.net/2010/07/30/dialog-mit-der-islamischen-republik/
2. August 2010 um 17:01
[…] an Außenminister Westerwelle, der formal der richtige Ansprechpartner sein mag, um bezüglich der offenen Kollaboration seines Parteifreundes Rainer Stinner mit den iranischen Mullahs ein Machtwort zu sprechen. Daß die […]
7. Februar 2013 um 13:51
[…] die Schreie der Gemarterten nebenan, noch die Aufrufe zur Vernichtung Israels. Zwar heißt von Rainer Stinner (FDP) bis Thomas Feist (CDU) jeder der vielen, dem Mullahregime freundlich verbundenen Politiker, seine […]