Der Iran, die Bombe und das religiöse Recht zu lügen

Die Atombombe sei „unislamisch“ und darum keine Option, behauptet Irans Präsident. Doch taktische Lügen sind im schiitischen Islam ausdrücklich erlaubt, offizielle Beteuerungen nichts wert.

Von Hans Rühle

Wann immer in den vergangenen Jahrzehnten über das iranische Nuklearprogramm diskutiert wurde, kam alsbald der Einwand, Massenvernichtungswaffen im Allgemeinen, Nuklearwaffen im Besonderen seien „unislamisch“ und daher tabu für den islamischen Gottesstaat Iran.

Als Kronzeuge für diese prinzipielle Atom-Abstinenz wurde Ayatollah Khomeini benannt, der nach Übernahme der Macht im Jahr 1979 eine entsprechende Fatwa, eine förmliche religiöse Grundsatzaussage, erlassen habe.

Zwar sind im Laufe der Jahre eine Reihe weiterer Negativformulierungen für nukleare Waffen hinzugekommen: Unmoralisch, verboten, gefährlich, schädlich und nutzlos. Als Grundaussage bleibt aber, wie der oberste geistliche Führer des Iran, Ayatollah Chamenei, vor Kurzem bestätigte, die Feststellung, der Einsatz von Nuklearwaffen sei „eine Sünde“; dies entspricht seiner Fatwa von 2003 und vielfältiger Aussagen gleicher Art in nachfolgenden Jahren. Und weil nicht sein könne, was nicht sein dürfe, entwickle der Iran auch keine Nuklearwaffen.

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Interessante Zwischenlandung

Die Überschrift der Welt scheint doch ein wenig irreführend: Nuklear-Angst – Türkei zwingt Flugzeug zur Landung. Geheimdienste sind nicht gerade für ihre hysterische Nuklearangst bekannt, und um eine Geheimdienstgeschichte wird es sich handeln. Erst das von den Israelis aufgebachte Waffenschiff im Mittelmeer, jetzt eine erzwungene Zwischenlandung in der Türkei. Was verschiebt der Iran da grade und warum klappt es offensichtlich so überhaupt nicht? Mal sehen, was da noch kommt. Das klingt jedenfalls spannend:

Die türkischen Behörden haben ein iranisches Frachtflugzeug auf dem Weg nach Syrien zur Landung gezwungen. Wie aus türkischen Sicherheitskreisen verlautete, gab das Außenministerium wegen des Verdachts auf Waffen oder Nuklearmaterial an Bord eine entsprechende Anweisung.

Die Frachtmaschine wurde demnach zu dem Flughafen der südosttürkischen Stadt Diyarbakir geleitet. Zudem wurden zwei türkische Kampfjets in Bereitschaft versetzt. Nach der Landung sei mit der Durchsuchung der Maschine begonnen worden, hieß es.

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Gruselig

Eine Kolumne von der Homepage der CSU:

Iran: Vertrauensbildender Lernprozess?

Der Iran nimmt für sich in Anspruch, als alte Hochkultur eine besondere Rolle in der Region des Nahen und Mittleren Ostens einzunehmen. Diese Rolle können wir dem Iran nicht absprechen, wenn wir die Region dauerhaft stabilisieren wollen.

In diesem Kontext ist das iranische Atomprogramm zu sehen. Der Iran hat aus seiner Sicht gute Gründe, mit Vorsicht auf seine Nachbarn zu sehen. Einige sind nuklear bewaffnet, wie Pakistan, Indien, und Russland, auch Israel gehört zu dieser Nachbarschaft. Vergessen wir nicht, dass der Iran in den 80er Jahren vom Irak auch mit Giftgas angegriffen wurde. Niemand kam Teheran damals zu Hilfe. So ist es verständlich, dass sich der Iran von Feinden umgeben fühlt. Der Rückgriff auf die nukleare Option kann daher für die Regierung in Teheran als eine logische Konsequenz erscheinen, auch wenn das dem Nichtverbreitungsvertrag widerspräche, den auch der Iran unterschrieben hat. Den Rest des Beitrags lesen »

Vorweihnachtliches zum Iran

Behrouz Khosrozadeh faßt in der Berliner Zeitung kurz zusammen, was im letzten Jahr bis heute im Iran passiert ist:

Ahmadinedschads Regierung muss sehr viele Zeit-, Material- und Personalressourcen aufwenden, um die Opposition in Schach und die Straße ruhig zu halten. So ist die Regierung daran gehindert, sich den Hauptproblemen des Staates (Wirtschaftswachstum, Inflation, Arbeitslosigkeit etc.), zu widmen – für die dem Kabinett aber ohnehin die Kompetenz fehlt.

Die Grüne Bewegung und die öffentlichen Proteste haben bisher das Regime nicht stürzen können. Interne Machtkämpfe haben jedoch der Republik und ihrer Stabilität erheblich geschadet. Die kritischen Konservativen um die Brüder Laridschani (Parlamentspräsident Ali und Justizchef Sadeq) machen den Ultrakonservativen und Ahmadinedschad das Leben schwer. Zudem riskiert Ahmadinedschad seit Sonntag durch den Abbau von Subventionen auf Brot, Mehl, Trinkwasser und fossile Energieträger soziale Unruhen.

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Lula, Lula, Luftballon, bzw. Arbeiterverräter

( Genossen! Das ist nicht Lula da Silva in seinen jungen Tagen, das ist Mansour Osanloo, ein im Iran verknasteter Gewerkschaftsführer!)

Und Lula? Er kam aus der Gewerkschaftsbewegung, er wurde südamerikanischer Präsident.  Gegen Ende seiner Amtszeit wollte er noch schnell Weltpolitik machen. Die weggesperrten iranischen Gewerkschaftgenossen haben ihn da allerdings nicht mehr interessiert; Lula wollte mehr. Lula wollte Lulaweltfrieden machen. Nur schade, daß sich Lulas Atominitiative Pro „Islamische Republik Iran“ zusammen mit Herrn Erdokan aus der Türkei als  Fehlzünder erwiesen hat. Herr Lula hat seine Ideale also ganz umsonst verraten. Wir verstehen deshalb, daß Herr Lula nun bei seinem Amtsabschied etwas verbittert ist.  Herr Lula trauert wohl auch seinem verpaßten Friedensnobelpreis hinterher.  Ein Vorschlag: Jetzt, wo er viel Freizeit hat, könnte sich Herr Lula doch um inhaftierte Gewerkschaftler in Teheran kümmern? So Friedens-UN-mäßig. Er könnte doch zum Beispiel mal nachsehen, ob Mansour Osanloo noch auf zwei Beinen gehen kann?

Aber Schade, Lula hat für so etwas wohl keine Zeit: Den Rest des Beitrags lesen »

Gen Iran durchwinken sonst Querulant

Die Frankfurter Rundschau über ein deutsches Zöllnerschicksal:

Mitten in der Nacht, im November 2002, begreift der junge Zollbeamte Stefan R., dass er gerade einer ungewöhnlichen Sache auf die Spur gekommen ist und blitzschnell handeln muss. Es ist drei Uhr, der junge Zöllner auf Probe hat Dienst, das Telefon klingelt. Stefan R. bekommt den aufgeregten Firmenchef einer kleinen Hightech-Firma aus dem hessischen Kronberg, „Behlke Electronic“, an den Apparat.

Seine Firma, erzählt der Chef, habe für medizinische Zwecke 44 Hochfrequenzschalter, sogenannte „Fast High Voltage Transistor Switches“ (HTS) des Typs HTS 31-480-SI hergestellt und verschickt, nun aber bemerkt, dass an den Lieferpapieren und dem Verhalten der Abnehmer etwas nicht stimmt. Die große Stückzahl, die Eile, der Bestimmungsort Singapur – all das kommt dem Firmenchef nicht mehr recht geheuer vor.

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Drohungen, Drohungen, Wahn

Manchmal wacht Mahmoud morgens auf und streckt sich knackend aus. Danach sagt er sich: Ich bin doch der Führer der fast schon mächtigsten Supermacht aller Zeiten, wem könnte ich denn heute mal drohen?

Nun, gestern waren die Russen dran, die müssen für ihre potentielle Zustimmung zu dem neuen Sanktionsentwurf büßen; und ihre Luftabwehrrakten haben sie auch immer noch nicht geliefert. Vielleicht hat ein Berater Mahmoud allerdings schnell zugeflüstert, daß es eigentlich gar nichts gibt, womit der Iran den Russen drohen könnte; und außerdem seien sie doch gewissermaßen Verbündete, die man womöglich noch brauche, man habe so wenige davon: Jedenfalls ahnt Mahmoud, daß der Russe dann doch nicht so ein schreckhaftes und willfähriges Weichei wie der Westeuropäer ist, also darf der Russe es sich auch noch einmal überlegen. Wie Mahmoud überhaupt der Welt noch einmal eine Chance gibt.  Aber es ist die letzte, sagt er.

Iranian President Mahmoud Ahmadinejad has warned that Russia’s stance against the Tehran declaration could turn it into an „enemy“ of the Iranian nation.
„Russian leaders should not create a situation that makes Iranian people place Russia in the ranks of their historic enemies,“ Ahmadinejad said in a speech in Kerman on Wednesday.
His comments came in response to Russia’s decision to back a US-proposed UN Security Council resolution against Iran.

„Today, it has become difficult for us to explain [Russian President Dmitry] Medvedev’s behavior to the Iranian nation. The [Iranian] people don’t know whether they [Russian officials] are our friends or are after something else,“ the Fars news agency quoted Ahmadinejad as saying.
„If I were the Russian president, when taking decisions on subjects related to the great Iranian nation, I would think things through more,“ he said.
The Iranian president also warned the US to be careful not to miss the opportunity offered by the Tehran nuclear swap declaration.

Ahmadinejad said the declaration brokered by Turkey and Brazil could be the last chance to get things right.

via Press TV

Ein Bild sagt mehr als alles Geschwätz

Rechts von Mahmoud der kalte Taktierer, links von ihm der Tölpel, den sie  glauben lassen, er mache  Weltpolitik. Vor Mahmoud der iranische Außenminister, der völlig perplex denkt, so blöd können die im Westen eigentlich doch gar nicht sein, wie die immer tun.

Iranischer Atomdeal: Erste Bedenken

Bedenken? Fast schon peinlich, auf solche Verlautbarungen noch reagieren zu müssen. Fragt sich nur noch, wie widersprüchlich die weitere Entwicklung ablaufen wird. Wenn man dazu noch bedenkt, welche Rolle Erdogan bei der Zustimmung zur iranischen Atomwaffenproduktion gespielt hat, ergibt sich ein ziemlich einfaches Puzzle – oder nicht? (bd)

Iran deal to ship uranium abroad meets skepticism

TEHRAN, Iran – Iran agreed Monday to a key big power demand, saying it was ready to ship much of its low-enriched uranium abroad — but immediately rolled out a new obstacle to compromise on its nuclear program by insisting it would continue enriching to higher levels.

Tehran’s decision to agree to export a large amount of its low-enriched uranium to Turkey after refusing to let it leave the country for more than half a year appeared to be an attempt to stave off a new set of looming U.N. sanctions — a doubtful endeavor, judging by initial reactions from Western nations spearheading attempts to deal with Iran’s nuclear defiance.

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West softens stance on Iran nuclear sanctions

Reuters berichtet:

A Western proposal for fresh UN sanctions on Iran includes a call for restricting new Iranian banks abroad and urges „vigilance“ against the Islamic Republic’s central bank, diplomats said on Friday.

Speaking on condition of anonymity, Western diplomats familiar with negotiations on the draft proposal – which Washington worked on with Britain, France and Germany and then shared with Russia and China – said they were no longer pushing for an official UN blacklisting of the central bank. [Weiterlesen…]

Vielleicht weil man angesichts der bisherigen Erfolge der eigenen Strategie gegenüber der Islamischen Republik ja einfach noch nicht das ganz große Pulver verschießen. Irgendetwas muss ja schließlich auch noch übrig bleiben, mit dem man zumindest den Anschein einer Drohung erwecken kann.

Heimliche Geschäfte deutscher Firmen mit Iran

Matthias Küntzel berichtet in der WELT über den deutschen Handel mit Iran sowie Ereignisse in Dubai, die echten Anlass zur Kritik geben:

Bundeskanzlerin Angela Merkel versicherte, sie wolle „alles daransetzen, dass die Handelswege“ deutscher Firmen „nicht über Umwege doch wieder in den Iran führen.“ Doch ausgerechnet die von der Bundesregierung unterstützte Deutsch-Emiratische Handelskammer wollte solche Geschäfte vermitteln. [Weiterlesen…]

Küntzels Fazit:

Es wird also keineswegs, wie von der Bundeskanzlerin versprochen, „alles darangesetzt, dass die Handelswege nicht über Umwege doch wieder zum Iran führen“. Immerhin ist es jener „peinlichen“ und „ärgerlichen“ Panne zu verdanken, dass die Öffentlichkeit von der Politik der Deutsch-Emiratischen Industrie- und Handelskammer überhaupt erfuhr und die „Arbeitsgruppe Iran“ heute nicht mehr existiert. Seither werden jene Umwegstrategien von den zuständigen öffentlichen Stellen vielleicht nicht aktiv beworben, aber doch geduldet. Was vor wenigen Wochen im „Dubai Monarch“ offiziell begann, geht inoffiziell munter weiter.

Kurz vor der neuen, womöglich entscheidenden Sanktionsrunde gegen das iranische Regime steht die Bundesregierung somit vor der Wahl: Entweder täuscht sie im internationalen Kontext Geschäftigkeit lediglich vor, um Israel und den Vereinigten Staaten zu imponieren und von eigenmächtigen Schritten abzuhalten. Oder sie setzt Teheran tatsächlich unter Druck, um die den Bau von Atomwaffen zu verhindern. Dann aber muss sie alles tun, um das „Eingangstor zum iranischen Markt“ via Dubai so sicher wie möglich zu verschließen.

„In the next several months”

US-Außenministerin Hillary Clinton verkündete gestern bezüglich möglicher Sanktionen gegenüber Iran:

“We are moving expeditiously and thoroughly in the Security Council. I can’t give you an exact date, but I would assume sometime in the next several months.”

Noah Pollack analysiert die Gründe der Obama-Regierung, sich trotz Chinas und Russlands offenkundigem Unwillen und der gebotenen Eile dem Sicherheitsrat zu verschreiben:

China and Russia won’t play ball because they have no good strategic reason to help relieve America’s burden of global leadership. But it’s not so clear why the Obama administration is eager to participate in this charade.

There are two reasons, I think. The first is that acknowledging Russia and China’s unwillingness to help would strike the most powerful blow yet to Obama’s central foreign-policy message: that his personality and eagerness for engagement would open up doors for America that were slammed shut by the Bush administration’s alleged arrogance and quickness to go to war. Acknowledging that the Security Council will never allow strong sanctions would be tantamount to admitting that the very logic and premises of Obama’s foreign policy is flawed. Thus, this isn’t really about Iran. It’s about the politics of failure and Obama’s increasingly desperate attempt to shield his presidency from the hard realities of the world.

And there is a practical reason why Obama may never admit that the Security Council is a dead end: doing so would force him to move to a new strategy — and there is no new strategy. So instead of thinking seriously about a Plan B, the administration is simply burying Plan A in a process with no chance of success and no expiration date. This is passivity, and it puts Obama in the position of reacting to events instead of shaping them. That’s not a good position for the American president to be in.

Wir können, aber wir wollen nicht

Während das Regime die Demonstranten niederkartätschen lässt, versichert Ahmadinejad seine Friedfertigkeit:

Iranian President Mahmoud Ahmadinejad announced Thursday that the Islamic republic has produced its first package of highly enriched uranium just two days after beginning the process. „We have the capability to enrich uranium more than 20 percent or 80 percent but we don’t enrich [to this level] because we don’t need it,“ he said in a speech broadcast live on state television. […] „When we say we do not manufacture the bomb, we mean it, and we do not believe in manufacturing a bomb,“ he told the crowd. „If we wanted to manufacture a bomb, we would announce it … our nation has the courage to explicitly say it and build it and not fear you.“

Selbst Experten wie Frau Amirpur und Herrn Nirumand dürfte klar sein, daß dies nur das bekannte Spiel auf Zeit ist, bis die fertige Bombe präsentiert werden kann.

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Wieder ein Griff ins…

Was für eine Aufregung. Ahmedinejad sagt Atom, Atom, Verhandlung, Mottaki taucht in München auf, die Junge Welt darf titeln: Irans Schritt zum Frieden, und die Süddeutsche macht ein so braves Hofberichterstattungsinterview, daß dagegen das Interview mit Mottaki in den Tagesthemen schon fast als kritisch zu bezeichnen ist.  Natürlich haucht bei all dem der iranische Außenminister nur heisse Luft aus, schließlich geht es ja auch bloß darum irgendein Tamtam zu machen, um die Weltöffentlichkeit vom Zerfall des Regimes abzulenken. Der Jahrestag der Revolution mit den absehbaren Demonstrationen am 11. Februar macht dabei mit Skeletthand permanent Hasenohren hinter dem iranischen Außenminister.

Und Außenminister Guido Westerwelle, ja der  sagt in seiner Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz:

Der Iran hat das vertraglich verbriefte Recht zur friedlichen Nutzung der Kernenergie. Die Gruppe der E3+3 hat sogar weitreichende Unterstützung angeboten, um Iran dabei zu helfen, wenn dieser im Gegenzug den Nachweis des ausschließlich friedlichen Charakters seines Nuklearprogramms erbringt. Unsere Hand bleibt ausgestreckt, aber bisher greift sie ins Leere. Und auch nach dem gestrigen Tag kann ich bedauerlicherweise zu keiner anderen Einschätzung kommen. Wenn es wirklich einen neuen Ansatz zur Zusammenarbeit geben sollte, dann müssen den Worten aus dem Iran konkrete Taten folgen. Eine Einigung mit der Wiener Atomenergiebehörde über den Teheraner Forschungsreaktor wäre ein vertrauensbildender Schritt. Er wäre aber kein Ersatz für Verhandlungen, um den zivilen Charakter des Iranischen Nuklearprogramms sicher zu stellen. Eine atomare Bewaffnung Irans ist für uns nicht akzeptabel. Sie würde zu einer Destabilisierung der ganzen Region und zu einer womöglich fatalen Schwächung des Nichtverbreitungsregimes führen.

Wann folgen denn nun endlich einmal Konsequenzen?

Pure Rhetorik natürlich.  Schalten Sie so in drei Wochen wieder ein, wenn es wieder einmal heißt: Atom, Atom, Verhandlung. Oder schalten Sie halt erst wieder ein, wenn das Regime weg ist.

Iran entwickelt Atomsprengkopf

Während der iranische Außenminister Mottaki auf der Münchener Sicherheitskonferenz einmal mehr Zeit schindet, hat die Islamische Republik offenbar Atomsprengköpfe entwickelt:

Iran hat nach Informationen der Süddeutschen Zeitung mit Hilfe eines Wissenschaftlers aus einem früheren sowjetischen Nuklearwaffenlabor das Design für einen fortgeschrittenen Atomsprengkopf entwickelt.

Westliche Geheimdienste und Diplomaten bestätigten entsprechende Informationen aus einem Papier, das den Kenntnisstand der Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in Wien zusammenfasst; die Süddeutsche Zeitung konnte das Papier einsehen. Nach Einschätzung der Inspektoren würde der Sprengkopf funktionieren.

Es handelt sich demnach um ein sogenanntes Zwei-Punkt-Implosionssystem. Anders als ältere Modelle benötigt dieser Sprengkopf nur zwei spezielle Zünder, sogenannte Exploding Bridgewires (EBWs).

Dadurch ließ sich der Durchmesser soweit verringern, dass er klein genug wäre, um mit der iranischen Mittelstreckenrakete Shahab-3 abgeschossen zu werden. Iran hat gegenüber der IAEA eingeräumt, Experimente zur synchronen Zündung von mehreren EBWs vorgenommen zu haben. [Weiterlesen…]

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Clinton: „Ich wasch’ dir den Pelz, aber ich mach’ dich nicht nass!“

World will ’not back down‘ on Iran: Clinton

WASHINGTON (AFP) – US Secretary of State Hillary Clinton said Thursday the international community is „unified in its resolve“ to put pressure on Iran over its disputed nuclear program, and will not back down.

However, the chief US diplomat stopped short of renewing the US threat of sanctions following a weekend six-power meeting in New York when China, which is reluctant to use such measures, sent a lower-level envoy.

„Let me be clear, we will not be waited out and we will not back down,“ Clinton told reporters as she stood with European Union foreign affairs chief Catherine Ashton.

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Iran Rejects Heart of Nuclear Proposal

Die Washington Post berichtet:

Iran has told the head of the U.N. nuclear agency that it does not accept an international proposal committing it to quickly export most of the material it would need to make a nuclear warhead, diplomats said Tuesday.

For months, Iranian officials have used the media to criticize the plan backed by most of the world’s major powers and to offer alternatives to one of its main conditions – that the Islamic republic ship out most of its stock of enriched uranium and then wait for up to a year for its return in the form of fuel rods for its Tehran research reactor.

While critical of such statements, the United States and its allies noted that Iran had yet to respond to the International Atomic Agency regarding the plan, first drawn up in early October in a landmark meeting in Geneva between Iran and the six world powers, and then refined later that month in Vienna talks among Iran, the U.S., Russia and France.

But Iran now also has told the IAEA – which chaired the Vienna talks – that it wants an alternative to the plan. Its version effectively rejects the key demand that it agree to a tight timetable in shipping out most of its enriched uranium supply, said the diplomats. [Weiterlesen…]

Jetzt sind Sie dran, Frau Merkel!

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Ein Rätsel

Der Anschlag auf den iranischen Physiker Masoud Ali Mohammadi bleibt mysteriös.  Offizielle Stellen haben umgehend verbreitet, bei Mohammadi handele es sich um einen führenden Nuklearphysiker, der treu zum Regime gestanden habe, um dann nacheinander Amerika, Israel, eine monarchistische Gruppe und mittlerweile auch die Volksmudschahedin des Anschlags zu bezichtigen.

Mittlerweile schält sich heraus, daß Mohammadi gar kein Nuklearpysiker war, und vermutlich auch in keinem Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm stand. Sein Name findet sich außerdem auf einer universitären Unterstützerliste für Mussawi. Die beschuldigte Exil-monarchistische Gruppe, die sich nach Angaben aus Teheran selbst des Anschlags bezichtigt haben soll, hat dies umgehend dementiert.

Neueste Erkenntnisse via enduring america

Eine Zusammenfassung der bisher bekannten Fakten bei homylafayette

Holt den Mann von der Lok runter….egal wie!

Cartoon In Kuwaiti Daily: Western Helplessness Vs Iran’s Nuclear Program

Source (via MEMRI): Al-Jazirah, Kuwait, 17. December 2009

Klimaretter kommt!

Einer redet endlich mal so richtig Tacheles übers Wetter. Und er darf das sogar in Kopenhagen. Auch, weil ihm zuhause niemand mehr zuhört.

Iran’s President Mahmoud Ahmadinejad has described capitalism and materialism as root causes for the world’s environment crisis.

Addressing a UN sponsored climate change conference in Copenhagen, he said that the capitalism is based on interfering in nature and encouraging people to use natural resources more than they need.
„Profit-making approach to the world resources must be avoided,“ he said.
Expressing Tehran’s support for the Kyoto protocol, the Iranian president said world leaders should spend money on cutting greenhouse gas emissions instead of allocating massive military budgets to waging wars.
„Greenhouse gas emission has dealt a blow to the planet earth.“

via Press TV

Gerüchten zufolge soll er sich mittlerweile bei Attac engagieren.

Neueste Wunderwaffe!

Hey, kommen sie eigentlich schon bis Europa? Immer noch nicht? Eigentlich schade, oder?

Iran has successfully tested an optimized version of the solid-fuel Sejjil-2 deterrent missile as part of its long-term plans to defend the country’s borders.

Back in May, Iran tested the initial version of the two-stage Sejjil-2 missile. The Sejil-2 has a longer range than the Shahab-3 missile, which can reach targets up to 2-thousand kilometers away.

via press tv/press tv

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„project 3 – weapon system“

Diesmal könnte es sich um ein ziemlich fatales Leck im iranischen Atomprogramm handeln. Das von der Times publizierte Geheimpapier zur Entwicklung eines Zündmechanismus für die iranische Bombe  schlägt jedenfalls langsam durch. AFP meldet:

When asked to elaborate on the revelation of a nuclear trigger, Crowley, the assistant secretary of state for public affairs, said: „I will not discuss intelligence matters.“

But when pressed further, he said the US government will investigate the report.

And when asked to give his opinion of the news report, Crowley first replied „no“ before adding „it was a fine piece of journalism. Enough said.“

Die Bewertung der Unterlagen durch das Institute for International Science and Security – das sie für die Times geprüft hat – ist vorsichtig:

Some have characterized this document as a smoking gun on Iran’s weaponization activities.  It might in fact be that. But ISIS urges caution and further assessment of this document, in particular to confirm the document’s date and with how the document fits with other information regarding Iran’s nuclear weaponization activities both prior to 2003 and any work afterwards.  The document could describe work to develop and maintain a capability rather than being part of a program authorized to build nuclear weapons.  The document does not mention nuclear weapons and we have seen no evidence of an Iranian decision to build them.  On the other hand, doing the kind of work described in this document is a far cry from the common belief that Iran stopped work on nuclear weapons in 2003 and has not restarted such work.  Even without a decision to build nuclear weapons, this type of work is consistent with a plan to have all the research and development in place in the process of creating a reliable nuclear warhead for a ballistic missile such as the Shahab 3. Den Rest des Beitrags lesen »

Ein Leck in der iranischen Atomforschung?

Die Times bringt immer wieder „Geheimdienstinformationen“ über das iranische Atomprogramm. Ganz zufällig werden sie dort wohl kaum lanciert. Und ihr Realitätsgehalt ist sozusagen naturgemäß schwierig abzuschätzen. Das gilt auch für die jüngste Meldung über einen iranischen Vierjahresplan zur Entwicklung eines atomaren Zünders aus dem Jahr 2007.

Wenn sich diese Meldung allerdings konkretisiert, wird es wohl schwierig sie so ganz zu ignorieren.

The Times had the documents, which were originally written in Farsi, translated into English and had the translation separately verified by two Farsi speakers. While much of the language is technical, it is clear that the Iranians are intent on concealing their nuclear military work behind legitimate civilian research.

The fallout could be explosive, especially in Washington, where it is likely to invite questions about President Obama’s groundbreaking outreach to Iran. The papers provide the first evidence which suggests that Iran has pursued weapons studies after 2003 and may actively be doing so today — if the four-year plan continued as envisaged. […] The documents detail a plan for tests to determine whether the device works — without detonating an explosion leaving traces of uranium detectable by the outside world. If such traces were found, they would be taken as irreversible evidence of Iran’s intention to become a nuclear-armed power.

Experts say that, if the 2007 date is correct, the documents are the strongest indicator yet of a continuing nuclear weapons programme in Iran.

Der übersetzte Text des Programmpapiers.

„Eine nukleare Krise“ und „Panikattaken“

JA Ein Kommentar zum Atomkonflikt von Saba Farzan und ein Interview mit Prof. Gerald Steinberg! Mehr lesen Sie hier…

Geschwätz & Grössenwahn

So desaströs eine Islamische Republik mit Atombombe wäre, so größenwahnsinnig und absurd ist das Geschwätz des Regimes. Darin zeigt sich ja gerade seine unheilvolle Dynamik. Sie poltern und drohen und provozieren. Zehn neue Anreicherungsanlagen wollen sie bauen, warum nicht gleich hundert? Realistisch ist die Ankündigung nicht, worauf ein Nuklearexperte nun hingewiesen hat.

New enrichment plants, on the scale of the one Iran already operates in the town of Natanz, would be extremely expensive, take years to build and would be difficult to stock with centrifuges and other necessary equipment while sanctions are in place, Albright said.

Further dimming the credibility of the plan, 10 new facilities on the scale of Natanz would put Iran in league with the production levels of any of Europe’s major commercial enrichment suppliers, said Albright, president of the Washington-based Institute for Science and International Security.

„And also they don’t have enough uranium. They would need a massive amount of uranium,“ he said.

via AP