Sanktionen auf Sparflamme – und weiterhin wird gefoltert

Übernommen vom Blog Iranian German

Unendliches Leid in dunklen Zellen

Wie aus mehreren Berichten der letzten Tage hervorgeht, werden unzählige Häftlinge im Iran weiter systematisch gefoltert und müssen unter menschenunwürdigen und gesundheits-gefährdenden Bedingungen in ihren Zellen hausen. Einmal davon abgesehen, dass die verbrecherische Behandlung von Gefangenen als eine der ohnehin schon bekanntesten Spezialitäten des islamischen Regimes gilt, kam nun auch zum Vorschein, dass Familien der Gefängnisinsassen vom Machtapparat der Mullahs unter Druck gesetzt, erpresst und bedroht werden.

Mehr hier: http://iraniangerman.wordpress.com/2010/04/03/unendliches-leid-in-dunklen-zellen/#more-1062

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Auf inkorrekte Anrede steht Folter

Und während der „Präsident“ sich für seinen Auftritt bei der UN warmläuft, des Beifalls aller Chavisten, Antiimperialisten und Antizionisten – also schlicht der deutschen Restelinken – sicher,  hier ein weiterer Fall von vielen:

One of the detention cases has been highlighted by the blogger Fereshteh Ghazi (iranbaan on Twitter). She notes that fellow journalist Ahmad Zeidabadi is under heavy pressure in Evin Prison to confess. The interrogator has told him: “We have orders to crush you. If you don’t work with us we’ll do anything we want to you, and if you don’t sign the confession papers we’ll make you eat them.” Zeidabadi’s wife said that the interrogator has severely beaten her husband.

One of Zeidabadi’s charges is that in an open letter to Ayatollah Ali Khamenei, he called him the “Leader” and not “Supreme” Leader. The interrogators have told Zeidabadi to apologise to Khamenei.

via enduring america

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Die Weichen in den Tagesspiegel bringen!

Saba Farzan kommentiert in den „Tagesspiegel“ „Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt“ und sagt „Warum jetzt die Weichen für eine neue Iranpolitik gestellt werden müssen?

Wenn die internationale Staatengemeinschaft ein erneutes Zeichen des ungebrochenen Widerstands im Iran gebraucht hat, so hat sie dies am vergangenen Freitag eindeutig erhalten. Zum ersten Mal in der Geschichte der Islamischen Republik hat sich der Al-Quds-Tag (der Internationale Jerusalemtag, der ein gesetzlicher Feiertag im Iran ist) zum schlimmsten Albtraum des Teheraner Regimes entwickelt. Die iranischen Protestler haben mit der Parole „Nicht Gaza, nicht Libanon – mein Leben für Iran“ noch einmal herausragend demonstriert, dass seit diesem Sommer 2009 eine grüne Bewegung ins Leben getreten ist, die das Fundament der Islamischen Republik gewaltig erschüttert.

Wer vorausgesagt hatte, dass die Demonstrationen weitergehen werden, hat also weder bloß geraten noch gehofft, sondern die Fakten richtig gelesen. Seit dem 12. Juni ist die Angst der iranischen Bevölkerung weggebrochen und hat sich in eine Kraft verwandelt, die einen Regimewechsel anstrebt. Wut, Frustration, Folter und Unterdrückung erzeugen keine Furcht mehr, sondern starken Protest, der über die Symbolfiguren Mir-Hossein Mussawi und Mehdi Karubi hinausgeht. Wer voreilig die Protestbewegung als vorübergehende Erscheinung heruntergespielt hat und sie am liebsten totreden wollte, sollte nun unbedingt dazulernen. Den Rest des Beitrags lesen »

‚“Torture, murder and rape‘ — Iran’s way of breaking the opposition“

Die Times hat Zugang zu einer Zeugnissammlung über die systematische Folter an  Demonstranten und weitere Ermordete erhalten. Es wird nicht ausgeführt, woher die Unterlagen stammen, aber man darf hier wohl vermuten, daß es sich um Teile der vom Lager Moussavis & Karrubis erstellten Dokumentation handelt.

Ein Beispiel: Ali Reza Tavasoli, 12, became separated from his father at a demonstration in the Behesht-e Zahra cemetery in Tehran commemorating the murder of Neda Soltan, the young woman whose videotaped death made her an opposition icon. His family stated that he had been killed in a car accident, but two doctors and a police officer have since testified that he died from blows to the head and that Basijis removed his body from the hospital.

His aunt says his impoverished parents were given the equivalent of $2,000 (£1,215) to lie about the boy’s death.

Protokolle aus der Hölle: Shiva Mahbobi über ihre Erlebnisse in iranischen Gefängnissen

Hattip: Shayla

Zendan (Gefängnis) – Shiva

Hier das Video im Original (Wenn es nicht funktioniert: Auf Replay klicken, den Knopf mit der Maus halten und auf die Anfangsposition ziehen; dann wieder etwas vorziehen und loslassen).

Ich möchte gern eine kurze Zusammenfassung bzw. stichpunktartig das wiedergeben, was eine junge Iranerin namens Shiva Mahbobi in den Gefängnissen des Iran erleben musste, damit auch unsere nicht-iranischen Freunde ein besseres Gefühl bekommen, wie es hinter den Mauern Irans ausschaut.

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-Mit 16 wurde Shiva unter der Islamischen Republik Iran für ca. 3,5 Jahre inhaftiert.

-In dieser Zeit lernte sie ca. fünf unterschiedliche Gefängnisse von innen kennen, u. a. auch das berühmte Evin.

-Als sie später mit Freunden ausserhalb Irans sprach, erzählten diese ihr von ihrem grossem Tag, an dem sie 18 wurden. Wie sie besondere Parties veranstalteten oder sonstwie diesen besonderen Geburtstag feierten. Auch Shiva wurde gefragt, was sie zu ihrem 18. Geburtstag, den grossen Tag der Volljährigkeit, machte. Shiva schluckt, und in der Tat fällt ihr ein, dass sie an diesem besonderen Geburtstag im Gefängnis sass – im Evin – wo sie eine Zelle mit 16 anderen Gefangenen teilte.

-Das Essen war immer extrem knapp, so dass Hunger ein Dauerzustand war. Um auf das WC gehen zu können, musste man oftmals betteln oder sich schlagen lassen.

-Während Shiva an diese schlimme Zeit ihres 18. Geburtstages denkt, wird ihr bewusst, dass diese grausamen Erinnerungen nicht erst dann stattfanden. Sie waren da – seit ihrem 16. Lebensjahr – seit dem Tag, als man sie als junges Mädchen ins Gefängnis warf. Bereits am allerersten Tag liess man sie bis zum nächsten Tag nicht auf die Toilette, und sie krümmte sich regelrecht vor Schmerzen, weil sie auch vor lauter Angst so dringend musste.

-Wenn sie kamen, um sie zu verprügeln und zu foltern, banden sie Shiva mit ihren Händen und Füssen an ihrem Bett fest. Sie wusste nicht genau, womit man auf sie einprügelte, aber es war etwas sehr Hartes. Noch in diesem Augenblick, sobald sie ihre Augen schliesst, spürt sie regelrecht die Schläge und die Schmerzen in ihren Zehen. Sie schlugen sie direkt in die Mitte ihrer Fussohlen, das sich wie ein Elektroschlag durch ihren gesamten Körper anfühlte.

-Sie brachten sie in andere Gefängnisse. In einem Gefängnis (Kermanshah) hielt man sie sieben Monate gefangen, in einer Zelle, die ca. 1m x 1,5 m gross war. Von diesen sieben Monaten verbrachte sie sechs Monate, mit Ausnahme des Toilettenbesuchs, AUSSCHLIESSLICH in ihrer Zelle.

-Eines der schlimmsten Erinnerungen an diesem Gefängnis war, dass sie nachts Angst hatte, zu schlafen. Die Angst, nachts vergewaltigt zu werden. Sie wollte wenigstens wach sein, sollte dies geschehen, damit sie nicht völlig irre werden würde. (*ich hoffe, das hatte ich so richtig verstanden)

-Im nächsten Gefängnis (Kamyaran) verbrachte sie wieder mehrere Monate, wovon sie einen Monat lang in einer sehr kleinen Zelle verbrachte, wo es absolut kein Licht gab. Den Tag konnte sie durch den kleinen Sonnenstrahl durch das Mini-Gitterfenster erahnen, doch die Abende waren unendlich durch ihre Unfähigkeit, sehen zu können.

-Wenn sie ihr Essen brachten, so merkte sie nur anhand des Geruchs, dass es irgendwas zu essen war, und vor lauter Kälte umschlang sie ihren warmen Teller, um sich daran etwas aufzuwärmen.

-Wenn sie heute an ihre Jugend zurückdenkt, hat sie absolut keine positiven Erinnerungen. Erinnerungen von Gewalt, Angst, Folter, Sehnsucht nach ihrer Familie usw… all das sind die Erinnerungen, die Shiva heute an ihre Jugend hat.

-All die Qualen der Schmerzen durch die wiederholten und massiven Schläge hat sie heute vielleicht überwunden. Was sie nicht überwinden kann und wohl nie wird überwinden können, ist der seelische Schmerz, der Schmerz in ihrem Herzen.

-Aber es geht ihr nicht nur um ihre Erinnerungen, Schläge gegen sie, Folter gegen sie. Es sind auch die Erinnerungen an andere Menschen, die sie nicht loslassen. Wie z. B. ein junges Mädchen aus ihrer Zelle, das so dermassen gefoltert und vergewaltigt wurde, dass man durch den Geruch, der an ihr klebte, nicht mal richtig mehr atmen konnte. Dieses Mädchen wurde so schlimm misshandelt und vergewaltigt, dass sie völlig verrückt geworden war.

-Ein Mädchen aus dem Gefängnis Kermanshah fiel ihr auf, dessen Fussnägel regelmässig eiterten und abfielen. Shiva wunderte sich, warum das so war. Warum? Die Antwort sollte Shiva bald erhalten. Während dieses Mädchen bereits gefoltert und gequält wurde, drohte man ihr, etwas mit ihr anzustellen, das sie nie im Leben vergessen sollte. Man steckte Nadeln unter ihre Fussnägel und liess sie dort eine Weile stecken. Immer wieder passierte es, dass das Mädchen sich vor Schmerzen krümmte. Ihre Zehen eiterten, sie musste operiert werden. Danach tat man ihr das wieder an und wieder und wieder… Sie wird das wohl nie im Leben vergessen haben.

-Ein anderes wunderschönes Mädchen im Gefängnis Rezaie, das auch Gefängnis des Meeres genannt wird, über das erzählt wurde, dass sie ein sehr intelligentes Mädchen war, wurde so brutal misshandelt und gefoltert, dass sie völlig verrückt geworden war. Aus ihr kamen nur noch Tierlaute heraus. Und weil sie das tat, wurde sie, trotz dem ihre Zeit im Gefängnis abgelaufen war, nicht wieder freigelassen. Shiva sah sie wie eine beste Freundin – eine Freundin, die vor ihren Augen starb – und sie nur hilflos dabei zusehen konnte. Auch diese Erinnerungen lassen Shiva nicht mehr los.

-Als Shiva freikam, versprach sie sich selbst, dass sie dafür sorgen würde, dass kein einziges junges Mädchen oder Junge jemals solche Erfahrungen in ihrer/seiner Jugend, ihren/seinen besten Jahren machen sollte wie sie das einst durchleben musste.

-Erinnerungen der Stimmen ihrer alten Klassenkameradinnen, 12, 13, 14 Jahre alt damals, die man festnahm, folterte, vergewaltigte, exekutierte.
Die Pasdaran (Regime-Polizei), die die jungen Mädchen vergewaltigten, kauften danach einen Karton „Shirini“ (süsses Gebäck), brachten es der Mutter der Vergewaltigten mit den Worten:
„Ich habe Deine Tochter geheiratet.“

-„Ich will ihre Stimme sein, ich war ihre Stimme und werde immer ihre Stimme sein“, sagt Shiva Mahbobi.

shiva.mahbobi@gmail.com

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Und ich sage: Danke Shiva, dass Du Deine Geschichte, die mir so unendlich Gänsehaut bereitet, mit uns teilst. Dass Du bereit bist, durch Deine Erzählungen und Erinnerungen jedes Mal von Neuem durch diese Schmerzen und Qualen zu gehen, um die Stimme all der Shivas im Iran zu sein. Ich danke Dir, und ich verbeuge mich vor Deinem Mut!

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*Ahmadinejad is NOT my president!*

*The Islamic Republik of Iran* is NOT my gouvernment!*

*AZADI BARAYE IRAN!*

*NEDA, MY HEART IS WITH YOU!*

*ICH HABE NICHT GEWÄHLT, ICH WILL MEINE HEIMAT ZURÜCK!!!

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Crosspostet mit Castollux

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Erzwungene Geständnisse

Coerced Confessions of Protest Detainees in Iran

Cartoonist: Mohsen Izadi

Source: www.persiancartoon.com

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Woman’s case reflects prisoners‘ treatment in Iran

Im Text wird der Begriff Protective Police gebraucht. Kennen wir das nicht irgendwoher?

[…] Woman’s case reflects prisoners‘ treatment in IranThe ordeal of Nazy, a 29-year-old university student who worked with the campaign of defeated presidential candidate Mehdi Karroubi, gives a rare glimpse of what is happening to detained protesters. Nazy spoke to The Associated Press by telephone from Tehran after her release on the condition that only her first name be used, to protect herself and her family.

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MEMRI-Kurznachrichten

Scheinheilig
Khamenei: Unrest Was Planned In Advance

In a speech to students, Iranian Supreme Leader Ali Khamenei said that the unrest that followed the June presidential election was planned in advance, but that he was not accusing the protest organizers of cooperating with foreign elements.

He said that it was better to consider the strong points of Iranian President Mahmoud Ahmadinejad’s government instead of attacking its weaknesses.

Source: Supreme Leader’s website, Iran, August 26, 2009

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Widerlich!

Turkish FM: Election Strengthened Iran

During a meeting in Istanbul with Iranian Foreign Minister Manouchehr Mottaki, Turkish Foreign Minister Ahmet Davotoglu said that Iran’s successful election had strengthened its standing in the world.

Source: ISNA, Iran, August 25, 2009

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Unerbittlich

Iranian Officials: Rafanjani’s Son Must Stand Trial

Majlis National Security Council member Mahmoud Ahmadi-Bighash and a Student Basij official have called for prosecuting Mehdi Hashemi, the son of Hashemi Rafsanjani, after his role in leading the protests was revealed this week (August 25) during the trial of the protest detainees.

Source: IRNA, Iran, August 27, 2009

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Halbwegs einsichtig

Iranian Majlis Member: There’s Substance To Stories Of Prison Sexual Torture

The Iranian website Parlemannews, which is identified with opponents of Iranian President Mahmoud Ahmadinejad in the Majlis, stated that incidents of sexual torture were one reason for the closure of the detention facility at Kahrizak.

A member of the Majlis committee for examining the situation of the protest detainees told the website anonymously that the stories about sexual torture of the detainees in Kahrizak were grounded in fact.

Source: Parlemannews.ir, August 26, 2009

Ahmadinejad setzt auf Experten

Die WELT berichtet:

Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen werfen dem Iran Folter von Häftlingen vor. Um Geständnisse für die Schauprozesse zu erzwingen, soll sogar der berüchtigte Javad Azadeh reaktiviert worden sein. Gelernt hat er sein Handwerk angeblich schon zu Zeiten des Schahs.

Die Berufsauffassung dieses Folterknechts ist ganz im Sinne des Regimes:

Javad Azadeh glaubt, nur seine Pflicht zu tun: „Wenn unser geistlicher Führer sagt, dass ausländische Spitzel schuld sind an den Toten, dann ist es meine religiöse Pficht, die bereits von ihm erkannte Wahrheit nachzuweisen. Und dabei ist es auch meine Pflicht, mit allen Mitteln die Schuldigen dazu zu bringen, zu gestehen. Auch wenn es länger dauert.“

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Folterwerkzeuge made in Germany

wir berichteten am 13.07. hier über “Schlagstock-Schaulaufen” am 15. Juli in Teheran, später die Bilder der achten Sicherheitsmesse IPAS in Teheran! Und nun eine Reportage von“Das Erste.de – Monitor“