„Iran untrennbar mit Islam verbunden“

So sagte es jedenfalls der gütig dreinschauende Hojjatoleslam Kazem Seddiqi heute in seiner Freitags“predigt“.


Ich gehe jede Wette ein, dass der Atem der Geschichte über seine dämlichen Worte hinwegfegen wird wie ein Hurrikan. Daran wird auch ein Speichellecker und Quartalsirrer wie J. Elsässer nichts ändern.

Ein besonderes Zeichen der infantilen Hilflosigkeit des „Seelsorgers“ auch sein letzter Satz unten….

Hojjatoleslam Kazem Seddiqi in Iran Friday Sermon: No Power Can Part Iranian Nation From Islam

In his sermon today, Tehran interim Friday prayer leader Hojjatoleslam Kazem Seddiqi said that the Iranian nation would no longer tolerate breach of the law by a group of lawbreakers.

He said, „If the lawbreaking continues and the judiciary and the security and military forces fail to extinguish the fire of conspiracy and the ringleaders of conspiracy continue targeting the people’s religion, the revolutionary Iranian nation will no longer tolerate it.“

He added that people are strongly loyal to Iranian Supreme Leader Ali Khamenei.

Quelle: MEMRI

„Islamische Republik“ ja, Demokratie nein

Republik, Demokratie, Sünde, Regierungsgeheimnisse, Regierungswürde, Regierungsblut, Kritikfähigkeit; in seiner Freitagspredigt hat der Hardliner Khatamie einen hochinteressanten Beitrag zur politischen Theoriebildung geliefert:

Ahmad Khatami in today’s Friday prayer sermon called anyone looking for a „democratic“ Islamic Republic in Iran an enemy of the state, apparently referring to Mousavi, Karrubi, Mohammad Khatami and other reformists of the Green movement.

He also called allegations against the government a Big Punishable Sin. He asserted that „even if there is truth to some allegations, but the truth is part of government secrets, it is a matter of regime’s dignity and like its blood, so disclosing that truth is crossing our red lines. Internet and even text messages can also cause perpetration of Big punishable Sins if we just relay to others what we see on the Internet.“ [approximate translation from Farsi].

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Freitagspredigt: „Qom-Urananreicherungsanlage ist Irans nuklearer Stolz“

Dass Hujjat Al-Eslam Kazem Sadeqi sich so äußern konnte wie heute, kann wohl nur noch gänzlich Desorientierte überraschen.

Iran Friday Sermon: New Qom Enrichment Facility – A Facility Of Iran’s Nuclear Pride

In Iran’s main Friday sermon today, Hujjat Al-Eslam Kazem Sadeqi said that Saeed Jalili, the Iranian representative at the Geneva talks, had presented Iran’s package of proposals and that it had been discussed at the meeting.

He said that the arrogance (i.e. the U.S.) had now found a new subject (that is, the Qom enrichment facility) to lock horns with Iran over. While this matter was nothing new, he added, the Americans want to use it to raise a furor.

He called the new Qom enrichment facility a facility of Iran’s nuclear pride.

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Na, da kann man doch nicht Nein sagen!

80 Political Parties Ask Supreme Leader To Deliver Qods Day Sermon – Protest Movement Leaders Will Participate In Qods Day Ceremonies

Over 80 Iranian political parties have asked Iranian Supreme Leader Ali Khamenei to deliver the main sermon for Qods (Jerusalem) Day, tomorrow, September 18, instead of Ahmad Khatami and Iranian President Mahmoud Ahmadinejad, in order to prevent unrest among the public.

Protest movement leaders Mir Hossein Mousavi, Mehdi Karroubi, Mohammad Khatami, and Hassan Khomeini (the grandson of Ayatollah Ruhollah Khomeini) have announced that they and their supporters will participate in Qods Day ceremonies, as a sign of their opposition to all forms of oppression and violence.

Iran’s Islamic Revolutionary Guards Corps (IRGC) has warned that they will deal harshly with disturbances of the peace.

Sources (via MEMRI): Fararu, Etamaad, Fars, Iran, 17, September 2009; Rouydadnews, Iran, 15. September 2009

„Al-Quds-Tag“ oder Tag der Freiheit? II

Der Freitag rückt näher und damit der famose „Al Quds-Tag“ im Iran. Das Regime kann die rituellen Umzüge an diesem Tag nicht absagen, und die Opposition mobilisiert zur Teilnahme. Karrubi, Moussavi und Expräsident Khatami haben innerhalb der letzten 48 Stunden gesagt, sie wollten definitiv mitmarschieren. Rafsandjani, der seit zig Jahren das Freitagsgebet an diesem speziellen Tag leitet, leitet es nun nicht mehr. Nach einem Verwirrspiel am Dienstag mit Absagen und Dementis scheint nun klar zu sein: er ist abgesetzt – aber nicht selbst zurückgetreten. Der Hardliner Khatami wird erneut für ihn einspringen (kein Verwandter des anderen Khatamis). Die einleitenden Worte wird der „Präsident“ persönlich sprechen. Es wird also verbal hoch hergehen, ob sonst auch, wird sich zeigen. Entscheidend wird sein, wie effektiv das Regime Repression ausüben kann, und wieviele Leute trotzdem mit ganz anderen Motiven als „Palästina“ auf die Straße gehen werden.

In diesem Zusammenhang hat sich eine kleine theologisch-politische Diskussion entwickelt, ob der „Al-Quds-Tag“ sich nun wirklich speziell nur auf „Al-Quds“ bezieht, oder etwa nicht…

Via Moussavis Facebook-Seite das jüngste Statement dazu aus berufenem Munde: Seyyed Hassan Khomeini, the Grandson of Emam Khomeini in a statement while inviting everyone to participate in Qods Day rally stressed that (reffering to Emam Khomeini) Qods Day is an international day which is not just dedicated to Qods, but a day …for the oppressed to fight oppressors & tyranny.

Karrubi im Visier

Gestern wurde Moussavis Zentrale wie berichtet durchsucht, heute war Karrubi dran. Und als einerseits derzeit exponiertestes wie gleichzeitig schwächstes Mitglied der oberen Reformergarde wird er ungleich härter behandelt; wenn man auch noch nicht persönlich an ihn heran kann (der angebliche Haftbefehl gegen seinen Sohn scheint sich übrigens in Luft aufgelöst zu haben, offensichtlich war die lancierte Meldung ein Wink mit dem Zaunpfahl).

Es wurden nicht nur die Unterlagen über die Gefangenen mitgenommen, das Hauptquartier wurde geschlossen, der Generalsekretär seiner Partei verhaftet. Karrubis Sohn hat mittlerweile erklärt, sein Vater habe Kopien der Dokumente in sicherer Verwahrung. Aber es geht wohl nicht nur darum, die Diskussion über die Gefängnisse abzuwürgen:

Es wird offensichtlicher, daß das Regime parallel zur Mobilisierung der Opposition für den 18. September ein Wiederaufleben des Massenprotestes auf der Straße unbedingt verhindern will. Dazu gehört wohl auch die Ankündigung, daß der Revolutionsführer am nächsten Freitag die Predigt höchstselbst halten wird. Der Sermon wird, darauf darf gewettet werden, eine Passage enthalten, die vor neuerlichen Demonstrationen deutlich warnen wird. Den Rest des Beitrags lesen »

Kleine Reden ganz großer Wahlsieger

Der „Präsident“ hat heute die einleitenden Worte zum Freitagsgebet gesprochen, wieder so ein Moment für die Auguren, was sagt er wie in welcher Betonung usw. Zumal am Sonntag die Abstimmung des Parlaments über seine Kabinettsliste beginnt. Vor allem sagt er nichts Überraschendes. Der enemy ist ganz böse, die Drahtzieher müssen ganz hart bestraft werden und auf unerklärliche Weise ist die Islamische Republik durch die Ereignisse seit der Wahl gestärkt worden. Er gibt die Rolle, die man von ihm erwarten konnte. Im Gegensatz zum Revolutionsführer, der sich in der Wochenmitte deutlich „versöhnlich“ gab, fordert Ahmedinjad Härte. Aber er fordert sie, und das ist wohl das Interessante  an seiner heutigen Ansprache, aus einer defensiven Position heraus. So mußte er auf die Mißbrauchsvorwürfe wie auf den Überfall auf die Universität eingehen. Natürlich sind die  Sicherheitskräfte alle unschuldig, der Präsident hat sogar die Beweise dafür! Und wer ist nun schuld an der schlechten Behandlung der Gefangenen? Genau, auch der böse enemy.

Der „Präsident“ hat schon  schwungvollere Reden gehalten. Was für ein trauriger „Wahlsieger“. Den Rest des Beitrags lesen »

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Rafsandjani mundtot?

Die Frage, ob Rafsandjani am nächsten Freitag  – wie er selbst angekündigt hat – predigen wird, gewinnt bereits jetzt an Dramatik.

Seyed Reza Taghavi, the head of the commitee for Friday prayers committee, has said Hashemi Rafsanjani will not lead this Friday’s service in Tehran “to prevent political manipulation”.

via enduring america

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Was die nächste Woche bringt: ein neues Kabinett & eine neue Predigt

Die voraussehbaren Höhepunkte der nächsten Woche:

Ahmedienjad hat angekündigt, sein neues Kabinett Anfang nächster Woche (der iranischen Woche), also vielleicht schon am hiesigen nächsten Wochenende,  dem Parlament zu präsentieren. Er spricht von major changes und „an unprecedented number of young people“ in the new Cabinet. Ob das heissen soll, daß er auf Larijani & Co. zuzugehen bereit ist, darf man bezweifeln. Jung sind die alle nicht mehr.

Man wird besonders auf die Besetzung des Geheimdienstministerpostens gespannt sein dürfen – und die Frage, ob der weiterhin ein zuerst dem Revolutionsführer verpflichteter Mann sein wird. Es gibt auch Spekulationen, daß Ahmedinejad eine Gesundheitsministern aufstellen könnte – als erste Frau in einem Ministeramt in der Islamischen Republik (vor 1979 gab es längst Ministerinnen im Iran).

Und am nächsten Freitag wird Rafsandjani wieder predigen. Egal, was er sagen wird, es wird Auswirkungen haben. Offensichtlich hält  Rafsanjabi an diesem Termin traditionell das Freitagsgebet und es hat in den letzten Tagen bereits Versuche gegeben, seinen Auftritt  in Frage zu stellen. Wie es aussieht, hat Rafsandjani nun selbst ein Machtwort gesprochen – und den Revolutionsführer düpiert. Normalerweise gibt das Büro des Revolutionsführers den Namen des Predigers an die Zentrale für die Freitagspredigten weiter, die dann die Presse informiert. Rafsandjani ist aber per Internet an die Öffentlichkeit gegangen. Die Freitagspredigerzentrale sagt, sie weiß noch von nichts, man läßt aber offen, ob das Büro des Revolutionsführers vielleicht einfach nur noch nicht Bescheid gesagt hat …


Wieder ein internes Warnsignal an den „Wahlsieger“

Verdrehte Welt. Die Übersetzung und Auswahl der Passagen von Memri aus der heutigen Freitagspredigt scheinen, wie unten bereits gepostet, eine eindeutiuge Sprache zu sprechen. Lauter enemy plots, ansonsten nichts Neues unter der Sonne, oder wie sage ich mit vielen Worten nichts.

Dabei konnte man auf die heutige Predigt durchaus gespannt sein, denn der eher konservative Ayatollah Mohammad Imami-Kashani hatte letzte Woche schon einmal Kritisches zur Regierung von sich gegeben.

Und zum Vergleich die Meldung die ausgerechnet Press TV über die Freitagspredigt bringt. Es ist natürlich ein wenig Wortklauberei das alles, aber Schreiben in Diktauren bzw. für Diktaturen bringt so etwas mit sich. Hier wird aus der Freitagspredigt eine erneute Mahnung an Ahmedinejad, in Zukunft bitte schön einmal vernünftige Politik zu machen, die der Bevölkerung etwas bringt. Und er soll nicht vergessen, daß „Republik“ und „Islamisch“ unterennbar zusammenhörten. Damit reiht sich die Predigt in die Reihe der Äußerungen ein, die den großen Wahlsieger auffordern bei der Stange zu bleiben und nicht sein eigenes Ding zu drehen.

Scott Lucas liest bei enduring america die heutige Freitagspredigt ebenfalls als durchaus bedeutende Mahnung an den Präsidenten (die, wie er berichtet, von Fars News zugunsten einer Hardlinderpredigt vollkommen übergangen worden ist).

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Freitagspredigt-Ritual wie üblich: Warnung vor dem böse lauernden Feind

Ayatollah Kashani in seiner Freitagspredigt: „Der Feind lauert darauf, uns einen Schlag zu versetzen, aber die Nation steht zusammen.“

In his Friday sermon today, Tehran Friday prayer leader Ayatollah Mohammad Emami Kashani said that following Iran’s June 12 elections, the Iranian nation realized how opportunistically the enemy was lurking to deal a blow to the Islamic system.

He noted the wave of enmity directed at the Islamic system by the enemies over the past 30 years, notably on the nuclear issue, and added that while the enemy sometimes looks like a weary snake it is on the alert to abuse certain issues inside Iran.

Kashani called the Iranian nation an integrated one, saying that the two elements of the Iranian regime, the Islamic Republic and Islam, are one and the same.

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Ajatollah Jannati: Schluss mit den Diskussionen über die Wahl!

Wenn Fars, IRNA, IRIBnews, IRINN, Press TV & Co berichten liest sich das so:

Unruhen vom Ausland geplant. Britisches Botschaftspersonal hat gestanden und erwartet Prozess.

In seiner heutigen Freitagspredigt* dankte Teherans Interimsprediger Ajatollah Ahmad Jannati (Abbildung)  den Iranern für ihre überaus rege Teilnahme an den Präsidentenwahlen und sagte, dass die Feinde des Iran versucht hätten, die massive Wahlbeteiligung herunterzuspielen.

Er sagte, dass diese Beteiligung die Freunde der Islamischen Revolution glücklich gestimmt und deren Feinde verärgert habe.

Indem er die politischen Parteien des Landes drängte, ihren Disput über den Ausgang der Wahlen im Interesse des Iran zu beenden, sagte er: „Die Weltöffentlichkeit blickt mit gespannter Erwartung auf die folgenden Entwicklungen. Also brauchen wir ein Ende der anhaltenden Diskussionen.“

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