Es mag ein bösartiges Vorurteil sein – hoffentlich bloß! -, daß selbst kritische Heiner-Müller-Freunde sich gegenüber den schockierenden Menschenrechtsverletzungen der „Islamischen Republik Iran“ indifferent zeigen, mitunter bloß weil sich besagter Staat antiimperialistisch gibt – mit allem was dazu gehört.
Nun ist allerdings endlich ein Protestpunkt gegen die „Islamische Republik Iran“ gegeben, an dem sich auch ein aufrechter, kritischer Heiner-Müller-Fan reiben müssen sollte! Oder er kann gar nicht mehr aufrechter Heiner-Müller-Fan heissen!
Die Teheran Times berichtet über einen Fall von unerträglicher Heiner-Müller-Zensur. Die Hamletmaschine fällt den Faschisten (sozusagen) zum Opfer – aufgrund des Opfermutes eines Regisseurs! Weil die Faschisten auf „korrekt“ sitzenden Kopftüchern für das Theater bestehen. Protest! Hier geht es doch um Emanzipation!
Wir, die Heiner-Müller-Skeptiker, wollen nämlich gar nicht glauben, dass die Heiner-Müller-Fans so ideologisch arm, so billig käuflich, so verlogen sind, daß sie angesichts eines Falles von durchaus unerträglicher Heiner-Müller-Zensur durch einen semifaschistischen (mindestens) antisemitischen (eindeutig) Gewaltstaat sich gar nicht äußern. Vielleicht bloß nicht, weil der faschistische Gewaltstaat kein westlicher ist?
Auch wir, die Heiner-Müller-Skeptiker, wären angesicht solchen Schweigens über die Staatszensur eines so großen kritischen Autoren peinlich berührt.
Wer also schweigt angesichts dieses Kulturfaschismus? Freiheit für Heiner Müller in Teheran! Wenn Ihnen schon die Aufgehängten und Gefolterten dieses Regimes egal sind – doch nicht HEINER MÜLLER! No Paseran!
Heiner Müller hört aus dem Himmel das Geheul der gefolterten Iraner! Frauen wie Männer! Ob mit oder ohne Kopftuch!