Zukunftsinvestition II

Jeder enemy plot wird zerschlagen, alle Iraner lieben den Revolutionsführer, es geht voran, voran, 47 neue Gefängnisse sollen gebaut werden, 55.000 besonders glückliche Iraner haben seit dem Sommer 2009 ihren Platz an der Sonne gefunden:

Gholamhossein Esmaili, Director of Iranian Prison System, has confirmed that in the past 18 months alone 55000 new inmates have been added to Iran’s prisons, causing further overpopulation.

Iran has one of the world’s highest per-capita population of prisoners, including political dissidents, petty criminals, financial scoundrels, and drug-traffickers or users. (via Kodoom)

Verhaftungen, die partout keine sein dürfen

Die neueste Linie der iranischen Propaganda läßt fast schon Mitleid mit den Konstrukteuren dieser virtuellen Realität aufkommen; nach den Demonstrationen des Dienstags – den dritten in Folge – behauptet das Regime nun störrisch, die Verhaftung Karrubis und Moussavis sei eine Erfindung der Volksmuhdschahedin, die beiden ehemaligen Präsidentschaftskandidaten von 2009 wohnten weiterhin zu Hause.

Jodashodegan website, a website affiliated to the defected members of the MKO, quoted sources privy to MKO headquarters in Paris as saying that the reports have been fabricated by the MKO’s intelligence agents who have infiltrated into the overseas branch of the opposition movement led by Mir-Hossein Mousavi and Mehdi Karroubi. […] Den Rest des Beitrags lesen »

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Märtyrer stehlen

Auch die Toten können sie nicht in Ruhe lassen in der „Islamischen Republik Iran“. Wie bei Neda Agha Soltan, erschossen im Sommer 2009, oder der jüngst hingerichteten Zahra Bahrami, deren Leichnam weder den holländischen Behörden – sie war naturalisiert – noch der Familie ausgehändigt wurde. Man hat sie heimlich verscharrt. Ein symbolischer Akt des Auslöschens, aber nicht nur. In solchen Fällen geht es ebensosehr um konkrete Spurenbeseitigung – auch in „prominenten“ Fällen wie bei der 2003 in der Haft plötzlich zu Tode gekommenen iranischstämmigen kanadischen Photojournalistin Zahra Kazemi kommt es zu Folter und Vergewaltigungen – wie um das Bemühen „Märtyrer“ der Gegenseite zu verhindern, oder auch nur den Toten und sein Umfeld noch einmal nachträglich zu demütigen. Den Rest des Beitrags lesen »

Am nächsten Freitag wird gehasst

Ihre Propaganda war auch schon mal besser; der Erfolg der Demonstrationen am Montag hat das Regime irritiert, jetzt wird am nächsten Freitag staatstragend zurückdemonstriert – wo doch bereits am vergangenen Freitag die großen staatstragenden Demonstrationen stattgefunden haben. Aber die waren ja irgendwie gar nicht so groß. Sie rennen halt gerade der Weltgeschichte und dem Weltgericht hinterher.

Iran’s regime said it called a rally in Tehran for Friday to express „hatred“ against the opposition movement, as its two key leaders launched fresh anti-government tirades despite demands they be hanged. […] „The noble people of Tehran will take to Enghelab Square after Friday prayers with their solid and informed presence,“ the Islamic Propagation Coordination Council, which organises regime-backed programmes, said Wednesday.

It said those joining the rally will „scream out their hatred, wrath and disgust against the savage crimes and evil movements of sedition leaders, their Monafeghin (hypocrites) and their monarchist allies.“ (AFP)

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Aufstand verboten

Wenn das Regime in Teheran die Demonstration am Montag offiziell erlauben würde – es wäre ein Wunder. Kein Wunder also, was Reuters nun meldet – wobei das Drumherumreden und untergeordnete Chargen Vorschicken auch wieder bezeichnend ist; Selbstsicherheit sähe anders aus.

„These people are fully aware of the illegality of their demand and they know they will not receive a permit for staging a riot,“ Mehdi Alikhani-Sadr, deputy director of the Interior Ministry’s political bureau, was quoted by the semi-official Fars news agency as saying. It had always been highly unlikely the government would permit the rally organized by groups it considers seditious.

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Liebe Gäste

Man wüßte ja zu gerne, wer wirklich einen so schlechten Geschmack bewiesen, und der Botschaft der „Islamischen Republik Iran“ in Berlin mit seinem Besuch Freude bereitet hat:

Meanwhile, the Iranian Embassy in Berlin marked the 32nd anniversary of the victory of the 1979 Islamic Revolution in a special ceremony on Thursday.
Hundreds of guests, including top German officials, lawmakers and foreign ambassadors attended the festivities at the Iranian Embassy in the Dahlem district.
Many German industrial and business leaders, scholars and media representatives also took part in the ceremony. (Press TV)

Ein bißchen beleidigt

Wieso lieben nicht alle die „Islamische Republik Iran“? Wie ist das nur möglich? Wieso erkennt man ihren weltweiten Führungsanspruch – der doch wirklich für alle Gutwilligen nachvollziehbar ist – einfach nicht an.  (Vielleicht liegt das ja auch am weltweiten Pizzakonsum.) Zumal die Araber müßten jetzt doch dankbar sein! Die Teheran Times beklagt sich:

Unfortunately, some figureheads of the current uprisings in Egypt and Tunisia, such as Mohamed ElBaradei and Rachid al-Ghannouchi, have tried to distance themselves from Iran and claim they should not be linked to the Iranian revolution! Ghannouchi, in an interview with Time magazine, has argued that he is totally different than Iranian political figures. He even said, “I am no (Imam) Khomeini!” Good luck Mr. Ghannouchi, but this is not the way an Islamic revolutionary defines himself.

Iran now has a great influence on diplomacy in the Middle East and the entire world. […] Thus, everyone knows that any link between Iran’s revolution of 1979 and the current uprisings in the Arab world is not a materialistic connection but a meaningful spiritual link that cannot be denied. Clearly, nothing good will come out of the efforts of people like Ghannouchi and ElBaradei to dissociate themselves from Iran, and it would be better for them to learn the lesson of resistance against U.S.–Israeli hegemony taught by the Islamic Revolution of 1979.

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Gruselig

Eine Kolumne von der Homepage der CSU:

Iran: Vertrauensbildender Lernprozess?

Der Iran nimmt für sich in Anspruch, als alte Hochkultur eine besondere Rolle in der Region des Nahen und Mittleren Ostens einzunehmen. Diese Rolle können wir dem Iran nicht absprechen, wenn wir die Region dauerhaft stabilisieren wollen.

In diesem Kontext ist das iranische Atomprogramm zu sehen. Der Iran hat aus seiner Sicht gute Gründe, mit Vorsicht auf seine Nachbarn zu sehen. Einige sind nuklear bewaffnet, wie Pakistan, Indien, und Russland, auch Israel gehört zu dieser Nachbarschaft. Vergessen wir nicht, dass der Iran in den 80er Jahren vom Irak auch mit Giftgas angegriffen wurde. Niemand kam Teheran damals zu Hilfe. So ist es verständlich, dass sich der Iran von Feinden umgeben fühlt. Der Rückgriff auf die nukleare Option kann daher für die Regierung in Teheran als eine logische Konsequenz erscheinen, auch wenn das dem Nichtverbreitungsvertrag widerspräche, den auch der Iran unterschrieben hat. Den Rest des Beitrags lesen »

Propagandakompanie im Handgemenge

Alle Menschen im Libanon – bis auf ein paar zionistische Agenten – freut die Machtübernahme der Hizbollah. Alle Menschen im Libanon – bis auf ein paar zionistische Agenten –  lieben die Islamische Republik Iran. Alle Menschen im Libanon – bis auf ein paar… Tonstörung…

A team of reporters from Press TV satellite news network have come under attack by an angry mob of caretaker Prime Minister Saad Hariri’s supporters.
The journalists‘ convoy was assaulted on Tuesday as the team was relaying a report to the channel’s office in Tehran.
Press TV correspondent Mariam Saleh who was reporting the riots by Hariri supporters in Beirut sustained injuries in the attack.
The clash came to an end after the Lebanese army intervened.

via Press TV

Hilft Deutschland wieder?

Nachdem Deutschland gerade schon geholfen hat – der Vorschlag eines indisch-iranischen Ölabrechnungsdeals über die Europäisch-Iranische Handelsbank ist jetzt auch von iranischer Seite bestätigt worden – könnte Deutschland schon wieder helfen. Aber langsam sollte doch wohl ein längerer Freigang für die beiden Staatsgeiseln Jens Koch und Marcus Hellwig drinnen sein?

Jedenfalls hat der Iran im Rahmen der jüngsten Verhandlungen über sein Atomprogramm Einladungen verschickt; interessierte Gesandte bei der Internationalen Atomenergiebehörde sollen die atomaren Harmlosigkeiten der „Islamischen Republik Iran“ besichtigen können. Ein Täßchen Tee auf den – leeren – Hüllen der iranischen Bombe sozusagen. Alle interessierten Gesandten? Oh nein. Es gibt schließlich gute und böse Länder. Und jetzt raten wir:

“Spiteful states, including the US and certain European countries, will never be invited to Iran to inspect the country’s nuclear facilities,” Avaz Heidarpour, a member of the National Security and Foreign Policy Commission of the Iranian Parliament (Majlis) told IRNA on Thursday. […] The remarks came after Iran’s envoy to the IAEA Ali Asghar Soltanieh said on Tuesday that some ambassadors to the Vienna-based agency would tour Iranian nuclear sites soon. He noted that the decision would also disgrace certain countries, including the US, France and Britain, seek to “slow down the pace of talks.” […] “The plan [invitation] is in line with the Islamic Republic’s transparent nuclear policy,” Soltanieh added.

Sonnenklar! Mhm, wer aus der zentralen 5 plus 1 Gruppe könnte eingeladen worden sein? Mhmmm. China ist eingeladen worden. Die USA, England und Frankreich also nicht. Rußland ist auch eingeladen worden, da bleibt also nur … Deutschland. Na da sind wir aber auf die Antwort aus Berlin gespannt.

Mhmmmm. Und wer sonst noch aus Europa? Ungarn. Aha, da kann man sich auch gleich über Mediengesetzgebung unterhalten. Und der Rest:  Cuba ist eingeladen! Und Nordkorea, Simbawe oder Venezuela?

UPDATE: Russland und China verweigern sich tatsächlich der Propagandashow. Teilnehmen werden: Egypt, Cuba, Syria, Algeria and Venezuela. Und man glaubt es kaum: die Deutschen wurden doch nicht eingeladen.

News from outer space

Der iranische Verteidigungsminster droht:

„The American, British and Zionist regimes are the three sides of the evil triangle of warmongering and terrorism in the world,“ […] „If the US and Britain do not seek to revise their policies and if they don’t start fundamental changes in their approaches and strategies, a fate worse than those of Hitler’s and Saddam’s will be waiting for them.“

Der iranische Präsident phantasiert:

„The most thoughtful people of the world are today looking at the Iranian nation and view the Iranian nation as their shelter, role model and mainstay,“ […]. He said the Iranian nation has established intimate relations with the other world nations and any good news from Iran, specially in nuclear grounds, gladdens the world people.

Etwas heilsgeschichtlich äußerst Bemerkenswertes hat sich auch zugetragen: With God’s help, Ahmadinejad’s picture saved structure from earthquake. via Kodoom

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Die „Islamische Republik Iran“ schönerhörsteln

Patentierte deutsche Nahostexperten sind schon eine Klasse für sich. Der ehemalige ARD-Mann, Talibanversteher und Friedenskämpfer Christoph Hörstel referiert im Deutschen Dienst des Iranischen Staatsrundfunks über den von ihm erdachten Begriff des „Terror Managements“, mithin der Kontrolle des weltweiten Terrors durch die USA, wir erfahren auch, daß die Anschläge von Madrid und London durch westliche Dienste gesteuert waren. Zugleich publiziert die Tehran Times einen Besinnungsaufsatz Hörstels über die guten deutsch-iranischen Beziehungen, die von wackeren Geschäftsleuten auch gegen das zeitweilige Störfeuer der Bundesregierung (die sich damit natürlich nur den USA anbiedern will), gepflegt und ausgebaut werden. Auf seiner Homepage stellt sich Hörstel unter anderem als Regierungs- und Unternehmensberater vor, und der Beitrag in der Tehran Times klingt tatsächlich doch etwas danach, als würde er sich gerade um einen neuen Job bewerben. Die iranische Propaganda könnte sicher etwas runder laufen, wenn man doch nur auf seine, Hörstels, Ratschläge hören würde. Mit etwas kommunikativer Offenheit, ein ganz klein bißchen Kompetenz, mit Gespür für „event-management“ und Kenntnissen in „modern political marketing“, ach, die Charmeoffensive aus Teheran, sie würde die Herzen schmelzen lassen. Was ein Glück, daß das Personal der „Islamischen Republik“ soviel Hörstelei einfach nicht hergibt.

Hörstel hat übrigens nach Eigenangaben 2006 und 2007 ausgewählte Führungskräfte der deutschen ISAF-Truppe im Fach „Landeskunde Afghanistan“ gecoacht. Den Rest des Beitrags lesen »

Lula, Lula, Luftballon, bzw. Arbeiterverräter

( Genossen! Das ist nicht Lula da Silva in seinen jungen Tagen, das ist Mansour Osanloo, ein im Iran verknasteter Gewerkschaftsführer!)

Und Lula? Er kam aus der Gewerkschaftsbewegung, er wurde südamerikanischer Präsident.  Gegen Ende seiner Amtszeit wollte er noch schnell Weltpolitik machen. Die weggesperrten iranischen Gewerkschaftgenossen haben ihn da allerdings nicht mehr interessiert; Lula wollte mehr. Lula wollte Lulaweltfrieden machen. Nur schade, daß sich Lulas Atominitiative Pro „Islamische Republik Iran“ zusammen mit Herrn Erdokan aus der Türkei als  Fehlzünder erwiesen hat. Herr Lula hat seine Ideale also ganz umsonst verraten. Wir verstehen deshalb, daß Herr Lula nun bei seinem Amtsabschied etwas verbittert ist.  Herr Lula trauert wohl auch seinem verpaßten Friedensnobelpreis hinterher.  Ein Vorschlag: Jetzt, wo er viel Freizeit hat, könnte sich Herr Lula doch um inhaftierte Gewerkschaftler in Teheran kümmern? So Friedens-UN-mäßig. Er könnte doch zum Beispiel mal nachsehen, ob Mansour Osanloo noch auf zwei Beinen gehen kann?

Aber Schade, Lula hat für so etwas wohl keine Zeit: Den Rest des Beitrags lesen »

Bewegung ohne Volk

Scott Lucas von enduring america über Ashura und die Tatsache, daß die „Islamische Republik“ keine begeisterten Massen mehr auf die Straße bringt.

In more than 18 months of covering the post-election crisis in Iran, it may have been the strangest experience.

It was just after 9 a.m. in Iran when I set up the computer, turned on Iran’s Press TV, opened up the websites of Iran’s state media, and prepared to write about the „millions“ who would turn out in mourning for Imam Hossein, the third Imam of Shi’a who had been killed in 680 AD by the evil Caliph Yazid.

I knew there would be „millions“ because ranian press and broadcasters had told me there would be millions. Den Rest des Beitrags lesen »

Pervers

Nein, die Nachricht über eine Freilassung Sakineh Mohammadi Ashtianis klang auch einfach zu schön, um wahr zu sein. Kann sich bösartiger Wahn plötzlich gutartig zeigen? Es ist wie mit einem tollwütigen Hund, der plötzlich vertraulich näher kommt.

Sie haben also wieder ein Spiel gespielt. Und, nein, sie sind für nichts zu pervers. Die „Justiz“ der „Islamischen Republik Iran“ inszeniert mit Hilfe ihres Propagandasenders Press TV den „Fall“ Sakineh Mohammadi Ashtiani als eine Art Doku-soap mit Originaldarstellern.

Contrary to a vast publicity campaign by Western media that confessed murderer Sakineh Mohammadi Ashtiani has been released, a team of broadcast production team with the Iran-based Press TV has arranged with Iran’s judicial authorities to follow Ashtiani to her house to produce a visual recount of the crime at the murder scene.

Press TV’s „Iran Today“ program, will shed light on the highways and byways of the murder account with multiple interviews with people and individuals involved in the case.

Sajjad Asgharzadeh, Sakineh’s son, and her lwayer Hootan Kian are among the individuals that have spoken to the production team.

Earlier on Thursday, some western media outlets claimed that Ashtiani has been released from prison.

Wer sich schon immer einmal daran delektieren wollte, wie zu Tode geängstigte Menschen professionell und medial auf der Höhe der Zeit gedemütigt werden, hier die Sendedaten: Den Rest des Beitrags lesen »

Ein Bischof zu Besuch bei Freunden

Êin bißchen Mord, ein bißchen Folter und ein bißchen Staatsterrorismus, das kann einen aufrechten evangelischen Theologen nicht schrecken. Und so fährt Wolfgang Huber, ehemals Bischof von Berlin und ehemals EKD-Chef in die „Islamische Republik Iran“. Etwa um auf Folter, Verfolgung und staatlichen Mord aufmerksam zu machen? Will er gar helfen die zwei deutschen Staatsgeiseln zu befreien? Das würde man doch vielleicht von dem ehemals ranghöchsten Vertreter der evangelischen Kirche in Deutschland erwarten, wenn er sich nach Teheran begibt, oder? Oder würden Sie etwa erwarten, daß der pensionierte Bischof im Iran den Repräsentanten von ein bißchen Folter, Mord und Staatsterrorismus freundlich die Hände schüttelt und sich jovial und gutgelaunt – man hört das deutlich an der aufgeräumten Stimme – dem dortigen Staatspropagandasender für ein herzliches Interview zur Verfügung stellt? Aber vielleicht erwartet man ja auch zuviel von so Einem, dem quasi berufsmäßig ein hoher moralischer Ethos bescheinigt worden ist. Für persönliche Moralität bleibt da vielleicht einfach kein Platz mehr und keine Lust. Den Rest des Beitrags lesen »

Kanonen statt Butter, Die Neue Ordnung usw.

Ach, warum man nur die Zeit nicht zurückdrehen kann – sie hätten sich so wohlgefühlt, die Repräsentanten der „Islamischen Republik Iran“ im kaputten Europa der dreissiger Jahre. Vernichtungsdrohungen ausstoßen, Feinde benennen, Frieden beschwören und wieder Feinde benennen, wahnhaften Unsinn erzählen, derweil untermalt vom Dröhnen der Panzermotoren Wehrertüchtigungslager einrichten. Der Führer hätte seine Freude gehabt ( „Sind ja doch Arier!“) und Goebbels hätte geklatscht (Chapeau! Diese Fanatiker!) und Volontäre des Propagandaministeriums nach Teheran geschickt. Aber irgendwie sind sie aus der Zeit gefallen und schnöde Epigonen heißt man sie…

Die drastischen Subventionskürzungen im Iran stehen nun an. Und die Kakophonie des Regimes orchestriert die Krise. Ein aktueller Überblick: Den Rest des Beitrags lesen »

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Am iranischen Wesen soll die Welt….

Ewige Wiederkehr, schreckliche Parodien. Deutsche Parlamentarier spielen in Teheran Appeasement nach, Mahmoud macht in Nationalismus & Weltgenesung und die UNESCO ist sich mit ihrem globalen “Philosophentag” wie üblich für nichts zu blöd.

Ramin Jahanbegloo, an Iranian philosopher who now teaches at the University of Toronto – and who spent over a year in Tehran’s infamous Evin Prison for his defense of Western ideas, including secularism – has repeatedly urged UNESCO to call off the event.  “The position of philosophy in today’s world, especially in countries like North Korea or Iran, where you have a ban on freedom of thought and you have many philosophers or people who try to promote freedom of thought in prison, it’s like I said in The New York Times, to somehow hold a conference in Berlin in 1938, with [Nazi propagandist] Goebbels as head of the conference.”

Iranian leaders also lashed out against Western culture Monday, while at the same time praising Iran’s own cultural heritage. President Mahmoud Ahmadinejad, addressing what was being touted as a Conference Against Soft War at Tehran University on Monday, insisted that Iranian culture is one that others should follow.
Ahmadinejad describes Iranian culture and Islamic tradition as superior to others, and promotes them as a model.  He also insists that Iranian culture will eventually spread and triumph.

Edward Yeranian bei VOA

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Mahmoudfans: 31 oder 2, 5 Millarden?

Mahmoud braucht Zuspruch, nicht nur vom andreren großen Führer, der glücklicherweise demnächst wieder klingelt; Mahmoud, als echter großer Führer liebt die Massen so sehr, wie sie ihn lieben.

Der Beweis: 2, 5 Milliarden Internetnutzer haben einen Internetbeitrag über seine letzte bedeutende Rede vor der UN kommentiert. Mit 100%tiger Sicherheit zionistische Kreise betreiben eine hanebüchende Gegenpropaganda  und behaupten völlig unplausibel, dass nur 31 Menschen den betreffenden Artikel kommentiert haben.

Wo sind nur die zweimilliardenvierhundertneunundneunzigmillionenneunhundertneunundneunzigtausendneunhundertneunundsechzig  Anderen?

Wenn das mal nicht der Mossad war.

Die Frage, die bleibt

Eine Meldung des deutschen Programms des iranischen Staatsrundfunks, letztlich irgendeine:

Der iranische Außenamtssprecher forderte sofortige Maßnamen zur Prozessführung gegen die verbrecherischen Potentaten des zionistischen Besatzerregimes von El Kuds seitens der kompetenten internationalen Gremien. Ramin Mehmanparast sagte über die Verabschiedung einer Resolution durch das Wahrheitskomitee zur Verurteilung des zionistischen Regimes: und so weiter blablabla, Sprache und Inhalt verweisen perfekt aufeinander, ein kleines Kunstwerk im Grunde genommen, aber trotzdem, niemanden interessiert so eine Meldung, wieso auch, das redundante Geschwätz des Regimes, ein Dauersummton, schalten sie morgen wieder ein, übermorgen, in hundert Jahren, egal, das ist ihr großer Sieg, die Behauptung einer ewig währenden Kakophonie.  Selbst die jüngste Tour von Mahmoud nach New York, sie stand also wieder unter dem Sinatramotto I did it my way, ein Aufguß vom letzten Mal, ja, mit 9/11 und Verschwörungsgeraune kriegt er zwar noch mal eine Weltschlagzeile hin, gut, aber neu ist das auch nicht, und ansonsten hatten wir auch schon alles doppelt und dreifach und vierfach, von der Holocaustleugnung über die Unbesiegbarkeit der „Islamischen Republik“ bis Feststellung man sei nun Supermacht, vom Kommen des Mahdi ganz zu schweigen. Es gibt dieses berühmte Diktum von Karl Kraus, daß ihm zu Hitler nichts einfalle, aber treiben wir die Analogie nicht zu weit, schließlich bleibt zum Beispiel angesichts obiger Meldung und ihrer Bebilderung spontan eine wirklich offene Frage:

Wie kriegt man so eine Frisur hin?

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Der verbeamtete Mob

enduring america über die Zusammensetzung eines vermutlich idealtypischen derzeitigen Pro-Regime-Mobs; interessant erscheint, daß hier offensichtlich schon ein Haufen höherer Kader mit ran muß:

The Mosque Attackers. Green Voice of Freedom publishes the names of 41 people, allegedly identified on video, in the pro-regime crowd that attacked Qoba Mosque in Shiraz on Qods (Palestine) Day on 3 September.

Top of the list is Hojatoleslam Alizadeh, the Supreme Leader’s representative in the Fajr Army of Fars Province, followed by Hojatoleslam Voldan, the head of Policy-Making for Friday Preachers in Fars Province. There are also Revolutionary Guard members, Basij militiamen, and employees from the Fars Governor’s office.

Qoba Mosque is the base of Ayatollah Dastgheib, a prominent critic of the Government. Worshippers were assaulted, with several injured, and the mosque was closed.

On a related note, Ayatollah Sadeghi Tehrani has condemned the attacks and insults against Ayatollah Dasthgheyb, saying they „destroy religion in the name of religion“.

Und hier die aufschlußreiche Liste detalliert in englisch.

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Da hat wohl einer auch keine rechte Lust mehr

Dem iranischen Außenminister Mottaki wird beharrlich ein kürzlich versuchter Rücktritt nachgesagt (den der „Revolutionsführer“ abgelehnt haben soll). Die jüngste Ernennung von außenpolitischen Sonderemissären durch Ahmedinejad (darunter sein so ziemlich allen verhasster Intimus Mashei) soll nicht unwesentlich dazu beigetragen haben. Mottakis Laune scheint jedenfalls immer noch eher trüb zu sein, wenn man sich diese offiziöse Pressemeldung zu Gemüte führt:

Foreign Minister Manouchehr Mottaki neither confirmed nor rejected the rumors about the resignation of some Europe-based Iranian diplomats on political grounds. Den Rest des Beitrags lesen »

Gähn. Demächst Holocaustleugnung. Gähn.

Na, wenn das mal nicht spannend wird:

„I will have an opportunity to meet with the officials from the Iranian leadership, possibly with the President of Iran during the General Assembly,“ he [Ban Ki-moon] added.
Mahmoud will nämlich am 24. September nach New York zu einer UN-Abrüstungsdebatte fahren.
Oder sagen wir es so herum: Wie eine ausgepresste Zitrone nach dem fünften, zehnten, fünfzehnten mal Auspressen immer noch nie wieder Saft ergibt: Mahmoud könnte diesmal ja über das Wetter reden und alle wären baff.
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Ein Wunder!

Da hat möglicherweise der 13. Imam seine Finger im Spiel gehabt. Es ist unglaublich.

Iran has raised its production of gasoline to attain self-sufficiency in the strategic product, the state television website reported its oil minister as saying on Tuesday. „We attained a production of 66.5 million litres day in the country’s refineries,“ said Massoud Mirkazemi, according to IRIB’s website. Prior to the increase, he said: „We had a domestic production of 44 million litres and imported 20 million litres to meet the market’s needs.“ via reuters

Die „Islamische Republik“, die gerade noch rund 40% ihres Benzinbedarfs importieren mußte, ist – autark. Und alles nur wegen der Sanktionen. Dieses Model der Mirakelökonomie könnte Schule machen. Alles was man braucht sind Sanktionen, dann steigen die Investitionen, die Geschäfte brummen, die Arbeitslosigkeit geht zurück, die Raffinerien sprudeln, die Sonne scheint… Griechenland soll sich bereits beim UN-Sicherheitsrat nach Sanktionsmöglichkeiten erkundigt haben.

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Der Al-Quds-Tag als „non-event“

Daß sich die „Grüne Bewegung“ angesichts der Repression im Iran am „Al-Quds-Tag“ nicht lautstark bemerkbar machen würde, war im Vorfeld klar; es gab auch keine entsprechenden Demonstrationsaufrufe. Karrubi, der seine Teilnahme an den Zügen angekündigt hatte, wurde vom Regierungsmob vorsichtshalber in seinem Haus belagert. Die Frage war vielmehr: wie propagandistisch nachhaltig würde das Regime diesen ideologisch für das eigene Selbstverständnis so wichtigen Tag inszenieren können? Was war in Teheran und anderen Städten wirklich los? Offensichtlich nicht so viel. Scott Lucas resümiert bei enduring america seine Medienauswertung:

There had been early-morning shots of rallies in Kerman in central Iran and Oroumiyeh in the northwest, but those were not repeated and there were no other cities added to the list. And in Tehran, all I had were generic overhead shots which appeared to be of 3 September 2010. There was no correspondent amongst the supposed masses, no first-hand account of the Great Rally.

Late in the day, photographs from the Iranian Student News Agency gave some ground-level confirmation of a march filling a Tehran avenue, but even these were swallowed up by a curious theme in some of the Iranian media. The story in Tabnak, Mehr, and Fars was no longer the proud declaration of millions who had turned out; instead, it was a bitter denunciation of foreign media for “censoring” reports which could have shown that millions had turned out. And then a further twist: Fars put out a happier article that the Associated Press of “the West” had reported the million-person figure.

That could have been my salvation for an analysis. The only problem is that I could not find any AP article on the rally, let alone one that was putting up seven figures for the crowd.

And this morning, returning to my search, even the mention of Qods Day has disappeared. Some of the Iranian media has shuffled to other possibilities to show the regime’s legitimacy; some — notably the conservative Khabar Online — have returned to their pre-Friday stance of implied or even direct criticism of Ahmadinejad.

How do you analyse a non-event?