Protestprozession im Iran: die Beisetzung von Großajatollah Montazeri
Der Tagesspiegel, von Saba Farzan — In den frühen Morgenstunden des 21. Dezember wurde Großajatollah Hossein Ali Montazeri beigesetzt. Für die iranische Protestbewegung bedeutet der Tod des einflussreichen Klerikers keineswegs Resignation. Als in der Nacht zum Sonntag bekannt wurde, dass der hochrangige Geistliche nach langer Krankheit verstorben war, versammelten sich spontan Menschenmengen auf dem Mohseni Platz im Norden Teherans. Dabei riefen sie: „Montazeri, Montazeri, endlich bist du in der Freiheit angekommen. Wir werden deinen Weg vollenden.“
Und dann: „Montazeri ist nicht tot, er führt den Iran in Zukunft an.“ Auch in seiner Heimatstadt Najafabad, in Zentraliran, und in anderen Städten des Landes gingen die Menschen auf die Straße, und zu hören war: „Es ist ein Volkstrauertag. Das grüne Volk des Iran trauert.“ Ein Trauerzug machte sich auch auf den Weg in die Stadt Ghom, wo Montazeri beerdigt wurde. Zusätzlich begann am vergangenen Wochenende das zweimonatige schiitische Trauerfest Moharram. Diese religiöse Feier in Gedenken an den im Jahr 680 getöteten Imam Hossein kulminierte in den letzten zehn Tagen in feierlichen Prozessionen, genannt Tasua Ashura. Mehr lesen Sie hier…