Der Philosophieprofessor Otfried Höffe hat sich entschlossen, nicht am „Welttag der Philosophie“ in Teheran teilzunehmen. Das ist keine weltbewegende Nachricht, allerdings hat Höffe die ausführliche Begründung seiner Absage in der FAZ publiziert.
Dabei erscheint grundsätzlich erfreulich, daß Höffe – allerdings wohl eher unabsichtlich – überhaupt auf den grotesken Umstand hinweist, daß die Organisation des „Weltphilosophietags“ von der UNESCO dieses Jahr ausgerechnet an die Islamische Republik Iran vergeben worden ist. Aufgabe dieses seit 2002 stattfindenden Tages sei, so Höffe, die Rolle der Philosophie im Gespräch zwischen den Kulturen [zu] stärken“. Um den Frieden geht es überdies, das hätte man sich denken können. UNESCO halt. Man wundert sich da nurmehr, daß dieser globale Philosophengipfel nicht schon in Tripolis (Philosophie des „Grünen Buchs“) oder Pjönjang („Juche“- Philosophie) stattgefunden hat.
Höffes Aufsatz über die Gründe für seine Absage jedenfalls liest sich in seinem etwas stockenden Duktus wie eine gelinde Satire vom deutschen Philosophieprofessor, dem plötzlich aufgegangen ist, daß das Schöne, Wahre und Gute bei Berührung mit dem kruden Boden der Realität doch etwas unsanft aufsetzt. Das wäre ja alles noch recht nett, doch Höffe liefert auch ein ausgezeichnetes Beispiel für die bisherige Heuchelei im Umgang mit der Islamischen Republik Iran. Den Rest des Beitrags lesen »