Eine kurze Besinnung

Der Chef der Revolutionsgarden kratzt sich am Kopf und sagt:

„Last year’s (post-election) sedition lasted for around eight months only, but it was much more dangerous than the (eight-year Iraqi) imposed war“, said Major General Mohammad Ali Jafari.
He said the seditious moves were aimed at diverting the Islamic Revolution from its right path and slowing the momentum that the Islamic Republic had gained.

Jaja, auch „the nature of threats against the Islamic Revolution of Iran has changed“. Wenn die „Massen“ halt nicht mehr so wollen wie die Revolutionsbosse. Aber was für ein Eingeständis, der Herr General spricht hier schließlich zum Vergleich von einem Krieg, in dem vermutlich rund eine Million Menschen getötet wurden, einem der verlustreichsten Kriege des 20. Jahrhunderts.

Nur, wie kommt er auf die Idee, seit vier Monaten herrsche wieder Freiden, Freude, Eierkuchen?

Am Samstag ist der Jahrstag der Wahlen!

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Eine Sanktionsforderung

Mohsen Sazegara, noch einer von den Revolutionären von 1979, der längst abgesprungen ist, in einem lesenswerten Interview mit dem Standard:

Ich stimme allem zu, was Druck auf die Revolutionsgarden ausübt. Nicht unbedingt wegen des Atomprogramms, da habe ich das Gefühl, dass das Regime mit dieser Option spielt, wie es ihm gerade nützt. Mir geht es um Demokratie im Iran. Da wird es irgendwann zu einem Kampf zwischen der iranischen Nation und den Revolutionsgarden kommen. Deshalb sind alle Sanktionen wichtig, die den Gegnern des Volkes die Geldquellen abschnüren. Diese Leute investieren die Gewinne aus ihren Unternehmen in die Unterdrückung und die Niederschlagung der Proteste in den Straßen. Und zweitens wären harte Sanktionen gegen die Revolutionsgarden auch ein psychologisches Signal an die Opposition, dass sie in ihrem Kampf nicht alleine ist.

Ein geschenkter Sieg

Die Ergebnisse der Abstimmung über das Kabinett sind eingelaufen. Nur zwei der drei Ministerkandidatinnen sind abgelehnt worden, sowie der Energieminister. Sonst niemand. Ein paar knappe Ergebnisse gab es, aber ob gefälschter englischer Universitätsabschluß (der neue Wissenschaftsminister, der im Innenminsterium der Wahlorganisation vorsaß….), Betrugsverurteilung (der Industrieminister, er hatte sich ein fremdes Patent angeeignet), oder die Ausschreibung per Interpol (der neue Verteidigungsminister), alle sind durch.

Zuallererst, vor Verkündung der Ergebnisse, hat Laridjani dem Obersten Führer gedankt, dessen Bemerkungen had “helped” the voting process.

Das Ergebnis ist nach den letzten Tagen absehbar gewesen. Ein Sieg für Ahmedinejad? Wohl doch vielmehr ein Sieg, den ihm der Revolutionsführer gönnerhaft überreicht, weswegen der beleidigte Präsident von Khameneis Gnaden (wir erinnern uns, ursprünglich galt er als Wahlsieger mit historischem Ergebnis) in seiner abschließenden Ansprache vor dem Beginn der Abstimmung folgendes von sich gab: Parliament and government are responsible for the country and should not put this responsibility on Supreme Leader and other clerics, Ahmadinejad said on Thursday.

Einzelergebnisse bei  enduring america

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Die Brüller-Headline des Tages

Iranische Tageszeitung: Afghanische Wahlen irregulär

Nach Jahrzehnten Chaos und Krieg im geschundenen Afghanistan kann niemand erwarten, dass von Null auf Hundert alles reibungslos abläuft. Aber dass ausgerechnet eine iranische Tageszeitung….na, lassen wir das….

Iranian Daily: Afghanistan Elections Invalid

The Iranian daily Jomhouri-e Eslami stated that Afghanistan’s presidential elections, taking place today, are invalid because they are overseen by the Americans, who control the institution of the presidency in the country.

The paper added that there will be no stability or calm in Afghanistan as long as the foreign presence remains.

Quelle (via MEMRI): Jomhouri-e Eslami, Iran, 20. August 2009

Karikatur: Hassan Bleibel, Al-Mustaqbal, Libanon

Moussavi gründet den „Grünen Pfad der Hoffnung“

Die Gerüchte über eine Parteigründung Moussavis waren seit Wochen präsent – vor allem auch im eigenen Lager. Nun scheint es soweit zu sein. Auch ein Ergebnis der derzeitigen Vorgänge hinter den Teheraner Kulissen. Ob es sich um eine reguläre „Partei“ handelt, oder was unter „Organisation“genauer zu verstehen ist, wird man sehen müssen.

Eine erste Meldung der Iranian Labour News Agency:

„Green path of hope, Mousavi’s new organization“
ILNA: Reformist figure Mir Hossein Mousavi announced new socio-political organization “Green path of hope“, he Pointed out that it’s a comprehensive movement for demanding people’s rights.

Referring to new movement Mousavi said on Saturday “The color green symbolizes the path, demands for implementation of Constitution is it’s motto“.
He pointed that autonomous and spontaneous social networks in community are part of this movement.
“During election our mottos chose and remained in constitutional frame work, today we are devoted to those slogans“ he said.
“We believe if people’s demands were treated fairly and instead of using media to link spontaneous movements to foreigners, goverment promoted truth by fair criticism, they could satisfy public views“, he added.
Mousavi said that this action would have been a benefit to the system and removed the spirit of skepticism and distrust in society.

Moussavis facebookseite meldet es nun ebenfalls.

Eine Briefmarke für die Museen der Welt

Wer weiß, was heute noch für Unfug In Teheran geredet wird, aber die Bizarrnachricht des Tages mag das hier sein:

Iran has issued a new stamp to commemorate the massive turnout in the country’s 10th presidential election held on June 12, 2009. The Leader of the Islamic Revolution Ayatollah Seyyed Ali Khamenei, President Mahmoud Ahmadinejad and senior Iranian officials attended a ceremony to unveil the new stamp on Thursday, Fars news agency reported.

During the ceremony, Iran’s Minister of Communication and Information Technology, Mohammad Soleimani, said the Iranian nation’s massive turnout was unparalleled in the world. „The stamp will be the symbol of the Iranian nation’s unity and their massive turnout in the presidential election,“ he added. Samples of the stamp will be sent to the museums across the world, Soleimani noted, adding that 400,000 copies of the new stamp will be published over the next three months.

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Im Sumpf der „Islamischen Republik“ II

Der Laden fliegt auf. Sie haben nun einmal angefangen haben zu reden. Das ist ja das Problem, daß manche nun gezwungen, getrieben sind, zu reden.  Press TV: In a meeting with Reformist figures on Wednesday, Mousavi said none of the concerned members of the revolution thought they would see the day that Iran witnessed the recent tragedy that erupted in the aftermath of the election.

The presidential candidate, who suffered a crushing defeat to incumbent Mahmoud Ahmadinejad in a disputed election, added that no one wished a day when „lies after lies“ were required to validate a ‚fraudulent‘ election, the Iranian Labor News Agency (ILNA) reported.

„The biggest lie of all is to attach the natural aspiration of the [Iranian] people for reform to foreigners,“ added the former prime minister, who served under the founder of the Islamic Revolution Ayatollah Ruhollah Khomeini. Den Rest des Beitrags lesen »

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Ob der „Präsident“ mitspielt?

Und wieder eine Bitte respektive Ermahnung an den „Präsidenten“ mit den „Prizipialisten“ im Parlament zusammenzuarbeiten. Und vielleicht sogar ein bißchen auf die Reformer zuzugehen. Insofern ist man nun auch bereit klar zu sagen, daß Ahmedinejad klar gewonnen habe. Und die Frage bleibt: macht Mahmoud mit oder nicht? Teilt er seine Macht aus plötzlich gewonnener Einsicht? Man wird Zweifel anmelden dürfen, aber wir werden es bald sehen.

Press TV: A senior Parliamentarian urges President Mahmoud Ahmadinejad to reach beyond his inner circle of trusted aides during government decision-makings. Den Rest des Beitrags lesen »

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„the threat against the Islamic Revolution and the Islamic system is a ’soft threat'“

Der Leiter des Politbüros der Revolutionsgarden, Yadollah Javani, hat Press TV ein „Exklusivinterview“ gegeben. Richtig interessant ist es nicht, Javani erklärt vor allem, wie eine vom Westen inszenierte „Velvet Revolution“ das iranische System sprengen soll. Kaum zufällig befindet er  sich damit auf einer Linie mit dem gegenwärtigen Schauprozeß. Es ist die große Erzählung des Regimes, die Interpretation, auf die man sich geeinigt hat, die jedoch weder besonders überzeugend vorgetragen wird, noch auch nur ansatzweise die längst zu offfensichtlichen Risse innerhalb des Establishments wezuerklären vermöchte. Weshalb auch Javani dazu erst gar nichts sagt, was wiederum bloß die Farce dieser angeblichen Erkenntnisse über einen enemy plot unterstreicht. Alles das klingt einfach nurmehr lustlos bemüht. Die Garden wie die Bassidji hätten natürlich keinen Kandidaten bevorzugt, sagt er, man habe bloß politische Aufklärungsarbeit betrieben, um das politische Bewußtsein der Milizen und Revolutionssoldaten zu stärken. Natürlich hat es keine Wahlfälschung gegeben, das läßt das iranische Wahlprocedere doch gar nicht zu. Und die Proteste waren, natürlich, von langer ausländischer Hand vorbereitet und geplant. Gähn. Den Rest des Beitrags lesen »

Ein Erpresser beim Pokern?

Das große Teheraner Rätsel: Was will Ahmedinejad? Hat er einen Plan? Hat jemand bisher einen einigermaßen schlüssigen Vorschlag gemacht, wie das Gerangel um den künftigen ersten Vizepräsidenten zu erklären wäre?

Erpreßt Ahmedinejad gerade das Khameneilager, das sich ihm letztlich auf Gedeih und Verderb in die Hand gegeben hat? Das sich ihm ausgeliefert hat, weil sie ihn per Wahlfälschung weiter zum Präsidenten machen wollten? Ahmedinejad, die Marionette, die plötzlich mit Fäden spielt, an denen der Puppenspieler hängt? Ein iranischer Kolumnist macht folgenden interessanten Vorschlag einer Lesart:

If all parties and individuals supporting the government are totally convinced that the President on 22 of Khordad (12 June) had 24 million votes, they must also logically accept that a great portion of these votes has been won as an affirmation of the President, rather than his conservative supporters. This is because these supporters, especially the more traditional elements, do not have sufficient popularity to procure this huge number of votes for the President through regular procedures.

If this logic is accepted, the President not only does not owe these conservative supporters anything, but as a Den Rest des Beitrags lesen »

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Sturm zieht auf

Der große Revolutionsführer Khamenei hat im Fernsehen gesprochen – anläßlich eines religiösen Festtages, bei dem sich  Rafsandjani den Gepflogenheiten entsprechend mit dem Revolutionsführer hätte zeigen müssen. Aber Rafsandjani ist nach seiner Predigt ja auf Pilgerfahrt gegangen, um seine Ayatollafreunde zu treffen. Und Khamenei hat im Fernsehen gedroht: Wer jetzt durch das Examen fällt, fliegt raus. Endgültig. Die Reformerpartei des ehemaligen Präsidenten Khatamie fordert dagegen nun ein Referendum. Also die Wahl zur Wahl. Streng verfassungsgemäß. Sie wollen das Ergebnis akzeptieren, auch wenn sich erneut 167 % (oder waren es noch mehr?) für das Regime aussprechen sollten. Ein schlauer Schachzug.  Mit der Forderung nach einem Referendum kann man die Diskussion über die Wahl endlos ausdehnen. Und über allem schwebt derzeit die Frage im Raum: Was passiert morgen in den Straßen anläßlich des Mossadegh- Jahrestages?

Die LA Times: Den Rest des Beitrags lesen »

Aufnahme der unfassbaren Barbarei

Was wirklich in Wohnheimen der Teheraner Universität passiert ist, belegt dieser Film (30 Min.), der von einer Gruppe von StudentInnen am 14. und 15. Juni aufgenommen wurde.

Kann man immer noch mit diesem Regime einen Dialog führen? Oder sollten jetzt die Wunschträume westlicher Iran-Lobbyisten von einem Dialog nicht ein- für allemal begraben werden, zugunsten einer Einmischung?

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Doris und Stefan Budian berichten erneut über ihre Kunstaktion für „Freiheit und Menschenrechte im Iran“

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vor gut zwei Wochen hat unsere Kunstaktion zur Situation im Iran stattgefunden, und wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Unsere Absicht, einen kleinen Beitrag zur öffentlichen Aufmerksamkeit für die Vorgänge im Iran zu schaffen, ist erreicht worden. Viele Leute wurden angesprochen, schauten sich die Zeichnungen an und unterschrieben den Aufruf „Ich schaue hin“. Insgesamt wurden bis jetzt 226 Unterschriften gesammelt. Auch in der Mainzer Allgemeinen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschienen Artikel, die wir im Anhang beigefügt haben.

Inzwischen haben wir uns mit Amnesty International Deutschland in Verbindung gesetzt, wie wir mit den gesammelten Unterschriften weiter verfahren wollen. Daraufhin entstand ein Offener Brief an die Iranische Botschaft (s. unten*), in der nur die Anzahl der Unterschriften, aber nicht die Namen und Adressen weiter gegeben wurden. Der Offene Brief ging auch zur Kenntnis an die Deutsche Botschaft in Teheran, an das Forum Menschenrechte e.V. und an Amnesty International.

Damit ist ein guter Anfang geschaffen. Jetzt arbeiten wir daran, das Projekt auszuweiten. Wir haben einige Künstlerinnen und Künstler in Deutschland, Österreich und Niederlande angesprochen und zu einer ähnlichen Aktion aufgerufen. Momentan ist es wichtig, einen geeigneten Internetauftritt zu konzipieren. Dafür suchen wir noch eine Person, die bereit wäre, eine Website für das Projekt zu erstellen. Da alles privat läuft, haben wir leider keine Mittel, um jemanden zu bezahlen. Hat jemand Lust, das Projekt ehrenamtlich zu unterstützen (oder kennt so jemand)?

Bis sich eine Lösung gefunden hat, bleibt meine Website die  Informationsbörse für die weiteren Entwicklungen des Projektes. Hier sind übrigens auch die entstandenen Zeichnungen zu sehen, falls ihr euch sie anschauen wollt.

Wir möchten uns bei allen bedanken, die unsere Aktion unterstützt und/oder unterschrieben haben. Insbesondere hat es uns erstaunt, wie schnell eine große Vernetzung stattgefunden hat und Hinweise in Zeitungen und im Internet aufgetaucht sind. Das hat uns Kraft gegeben und hier ist auch der Ansatzpunkt, an dem wir weiter arbeiten wollen. 

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Das Zeitfenster steht

Sie mußten nun ein Datum nennen. Der beinahe-einer-der-größten-Wahlsieger-aller-Zeiten muß schließlich vereidigt werden. Da kann man nicht einfach noch ein halbes Jahr warten. Eine heikle Sache. Das mehrfach wiederholte Bekanntgeben des Wahlergenisses ging ja auch schon gründlich daneben. Die Vereidigung ist als symbolischer Akt zur Entfesselung von  Wut, brennenden Mülleimern und Tod-dem-Diktator-Rufen noch geeigneter – und zugleich hoch empfindlich. Ein paar Buhrufe wären bereits ein Desaster. Wenn das halbe Establishment dann nicht gratuliert, ach du jeh. Ein paar Tote nun gar, sagen wir, weil ihr  in graue Westen gekleideter Geheimdienstmob nicht an sich halten kann, das wäre schließlich der totale Patzer.

Eine hochriskante Sache. Sie müssen irgendeine Art von „Kompromiß“ herbeizaubern. Nur wie? Zeit haben sie jedenfalls nicht mehr viel:

First Deputy Speaker of the Majlis Mohammad-Reza Bahonar said Tuesday that Ahmadinejad will be sworn in as the 10th president of the Islamic Republic between August 2 and 6. The ceremony will be held a day after Ahmadinejad is confirmed by Leader of the Islamic Republic Ayatollah Seyyed Ali Khamenei as the country’s president and his new Cabinet is unveiled.
The news comes as senior officials are focusing their efforts to unify the nation following the disputed presidential election.

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Teheran im Sandsturm – Moussavies Schemen taucht auf und gibt Demoanweisungen

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Am Montag abend haben sich Khatami, Karrubi und Moussavi getroffen.

Moussavie laut Press TV: the Iranian nation does not trust the Ahmadinejad administration. (Die Berichterstattung von Press TV über die Äußerungen Moussavies ist heute bemerkenswerter Weise wesentlich ausführlicher als über die dünnen Äußerungen von Ahmedinejats neuester „großer“ Fernsehansprache).

He went on to warn that „the illegitimacy of the government“ would weaken the fundamentals of the establishment even as the government struggles not to lose face. The defeated candidate, however, pledged that he would continue with his protest at the government’s political conduct. Den Rest des Beitrags lesen »

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Schemen im Teheraner Sandsturm

Über Teheran bläst heute der Sandsturm. Es soll sich um Sand aus Iraks Wüsten handeln. Nehmen wir es als Symbolik. Seit die Verkrustungen des Nahen Ostens aufbrechen, hilft kein Pflastern und kein Zuschmieren mehr. Auch wenn das alles länger dauert als man einmal vor Jahren gehofft hat und manche Entwicklung zuweilen verworrene und blutige Umwege nimmt, bis sie die richtige Richtung endlich  einschlägt.

Schemenhafte Bewegungen hinter dem Dunstschleier. „Kargozaran“, die Partei von Rafsandjani über das Wahlergebnis:

We declare that the result is unacceptable due to the unhealthy voting process, massive electoral fraud and the siding of the majority of the Guardian Council with a specific candidate,“ the party’s statement said.

Rafsandjani, der sich die ganze Zeit über so bemerkenswert zurückgehalten hat, läßt sprechen. Warum eigentlich jetzt? Den Rest des Beitrags lesen »

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Der Mullahstaat ist nicht mehr

Alles niedergeknüppelt im Iran und das Regime obenauf?

Von wegen. Auch wenn es einen längeren Atem braucht: überleben wird das Regime nicht.

Die Times bleibt auf Posten. Und gibt Hinweise, warum das letzte Statement einer Klerikergruppe gegen das Wahlergebnis doch etwas bedeutender sein könnte, als als  die vorhergehenden  – auch in diesem Blog immer wieder erwähnten – Proteste aus Qom. Es ist vor allem die Frage des Zeitpunktes. Daß ein Großteil der Mullahs alles andere als dieses Regime unterstützt, dürfte mittlerweile sehr deutlich geworden sein. Von einem „Mullahstaat“ zu sprechen ist längst antagonistisch – auch wenn es immer so schön einleuchtend klang.

Daß die Klerikervereinigung sich gerade nun, im Angesicht des forcierten Bemühens des Regimes um „Normalisierung“,  zu Wort meldet, könnte sehr bedeutsam sein. Nicht im Hinblick auf  promte Folgen, sondern im Hinblick auf die Brüche, die sich da fortwährend vertiefen. Erinnert sei hier an ein Interview, das die Hoffnung auf ein Eingreifen der Kleriker negiert hat – allerdings haben die Kleriker aus Qom mittlerweile eins bewiesen: sie halten nicht mehr ruhig. Und nehmen so dem Regime die Legitimation Stück für Stück . Was dann übrigbleibt, ist die nackte Gewalt der Pasderan. Wie lange wird die vorhalten? Gewalt ohne jede Legitimation ist angezählt. Den Rest des Beitrags lesen »

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Eine Wahl mit der sich einfach kein Staat machen läßt – und die Antwort der Pasderan

Sie werden diese Wahl nicht mehr los. Sie verfolgt das Regime. Moussavies Wahlüberwachungskomitee hat den angekündigten Bericht über die Fälschungen veröffentlicht. Wesentliche Punkte (nicht, daß es etwas völlig Neues gäbe – aber die Revolutionsgarden haben bereits geantwortet):

– Ahmedinejat hat Staatsgelder für seine Wahlkampagne zweckentfremdet Den Rest des Beitrags lesen »

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Abschalten kostet Geld

Die SMS scheint in Teheran langsam wieder angeschaltet zu werden. Daß es zwar technisch möglich ist, moderne Kommunikationstechnologie abzuschalten oder wenigstens zu verlangsamen, hat das Regime gezeigt: aber zu welchen Kosten?

However, parliamentary deputy Mostafa Kavakabian told the Farda News website that the blocking of SMS services had caused great damage to Iran’s economy. He asked the Iranian parliament to investigate.

Interessant in diesem Zusammenhang eine Meldung von letzter Woche: eine südafrikanische Firma, die 49% am zweitgrößten Iranischen Mobilfunkanbieter besitzt, weist Berichte über massive Verluste zurück (man will es sich mit den Geschäftspartner nicht verderben!). Unumstritten war die Entscheidung für die Investition 2006 nicht: Some investors deemed the expansion risky, given the country’s nuclear stand-off with the West. Ob man noch einmal einsteigen würde? Die Repression kommt das Regime jedenfalls teuer zu stehen – und das in einer Situation, in der die ökonomischen Probleme den Machthabern sowieso schon über die Ohren gewachsen waren.


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„Unheimliche Zivilisten“

Ali Schirasi hat auf seinem Blog einen hochinteressanten Beitrag, der den zivilen Schlägertrupps, die wir nun alle von den Teheraner Bildern kennen, eine Geschichte gibt.

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Erfolg sieht anders aus

Nachdem sie ihn beim Treffen der Afrikanischen Union wieder ausgeladen haben – bzw. war Mahmouds Terminkalender ja einfach „too busy“ – kam auch der Sultan von Oman nicht zum Staatsbesuch. Eigentlich wollte der zum erstenmal seit der Revolution von 1979 wieder den Iran besuchen. Ein Besuch mit besonderem Prestigewert also. Das ganze ist auf unbestimmte Zeit „verschoben“.

Und Jordanien hat mit einer etwas windigen Begründung – ausgelaufene Lizenzen – Press TV sowie einen arabischsprachigen Nachrichtendienst des iranischen Regimes zur Schließung ihrer Büros in Amman aufgefordert.

Außenpolitisch wird Mahmoud etwas zurücktreten müssen. Aber innenpolitsch auch, er kann ja nicht mal mehr im Iran herumfahren, weil ihn da auch niemand sehen will.

Wie er wohl seine Zeit füllt? Vielleicht wäre nun der Moment gekommen, einmal wieder etwas auf seinem seit 2007 so seltsam verlassenen Blog  zu schreiben.

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„Benzin ist die Achillesferse Ahmadinedschads“

Ein interessanter Artikel aus der Welt über die Schwierigkeiten des Regimes mit der Wirtschaft. Und ein weiterer Hinweis auf die Bedeutung, die Ahmedinejats Ankündigung die Benzin-Rationierung zu stoppen, noch erlangen könnte.

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Aufruf zum Terror

Wir wollen Blut sehen! Hängt sie, steinigt sie! So läßt das Regime jetzt kreischen.

Basij’s student branch has urged Iran’s Attorney- General to take Mir-Hossein Mousavi to court over his alleged role in the recent unrest in the country.

Basij also accused Mousavi of „undermining national security“ and „mounting a propaganda campaign against the Islamic Republic of Iran.“

Wer fängt an? Es liegen genug Steine rum! Ach, sie haben schon angefangen? Die Internationalistas machen auf Ehre mit! Super. Los, Die Linke, Galloway, Ströble, IPPNW, Menschenhasser aller Sorten, laßt Steine fliegen…

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Press TV fällt auf: „In fact, they give voice to liars and murderers“

Der vom Iran finanzierte und in London beheimatete Nachrichtensender Press TV bringt die aktuelle Regimepropaganda  – und wird auch in diesem Blog diesbezüglich weidlich genutzt. Meist haben die Meldungen von Press TV – wie regelmäßigen Lesern kaum entgangen sein wird – einen leicht bizarren Beigeschmack, das Regime offenbart sich hier oft unfreiwillig hemmungslos und manchmal auch sehr komisch. So gesehen ist Press TV  durchaus nützlich – in England allerdings strahlt Press TV 24 Stunden diesen Müll auf alle Bildschirme und bedient sich der üblichen linken Verdächtigen für Propagandashows.

Die Times heute:                    Und hier

It is called Press TV, is funded by the Iranian regime, and opponents say that from its nondescript offices off Hanger Lane in northwest London the 24-hour news station is beaming pro-Tehran propaganda into homes across Britain. Den Rest des Beitrags lesen »

Präsident redet immer weiter immer dasselbe, Wächterrat hätte besser keine Fotos vom Neuauszählen veröffentlichen sollen

Mahmout will einfach nicht mehr aufhören. Vielleicht will er sein Schweigen von letzter Woche wettmachen und dem Chef ganz brav zeigen, daß er noch alles draufhat. Dabei läuft er in die sog. „Nordkoreafalle“. D.h. wenn ich einmal gut getimt mit der Atombombe drohe, ist das eine ganz große Nachricht. Wenn ich es drei mal die Woche tue, nimmt man mich erst wieder ernst, wenn ich sie tatsächlich über Hawaii abwerfe.

Aber ein bißchen hat Mahmoud dazu gelernt, „change“ ist schwer in.

We want to cooperate with the world using an approach of change and we must use all our capabilities to break the monopoly of global powers,” President Ahmadinejad said on Tuesday. […] it should be the ultimate aim of the world to break the global bipolarity in politics, science and all other areas, Ahmadinejad said in his first public comments after the Iran’s electoral watchdog, the Guardian Council, confirmed the June 12 vote result.

Morgen fährt er nach Libyen und trifft den UN-Generalsekratär und den Jakob Zuma und der libysche Leader wird sich wohl auch nicht lumpen lassen … oh weh, oh weh.  Schalten sie jedenfalls morgen wieder ein, wenn es heißt: Mahmoud hat schon wieder dasselbe erzählt.

Das Wahlabwicklungsdramolett hat  ein Ende – fast.  Press TV: Den Rest des Beitrags lesen »

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