Endstation Muslimmarkt

Es war ein langer Weg: Der Volkshochschullehrer Wolfgang Benz, der viele Jahre lang an Stromkästen geschmierte Hakenkreuze zählte und damit unzählige Bücher füllte, ohne je den Ansatz einer Ahnung zu haben, was dort am Werke ist, hat es nun endlich dorthin geschafft, wohin seine Gleichsetzung von »Islamophobie« und Antisemitismus zwangsläufig führen musste: In den Muslimmarkt, jene deutsche Außenstelle des iranischen Steiniger- und Handabhackerregimes, in der die groteskesten Formen des Antisemitismus kultiviert werden.
Daß Coca Cola – wie so ziemlich jedes andere Unternehmen weltweit – von Juden gesteuert wird und deshalb boykottiert werden muss, gehört ebenso zu den Wahrheiten der beiden Betreiber Yavuz und Gürhan Özoguz, wie der »Holocaust«, den Israel an den Palästinensern anrichte (den tatsächlichen Holocaust bezeichnen die beiden Brüder als »Märchen«), oder die zionistische Urheberschaft an den Anschlägen vom 11. September, den Zinsen, den Mohammedkarikaturen und überhaupt jedem Übel auf der Welt.
In dieser abgründigen Wahnwelt also lamentiert Wolfgang Benz nun über »Vorurteile gegen Muslime«, beklagt »Rufmordkampagnen« gegen seine Person (wer dahinter steckt, wissen Benz und der Muslimmarkt über das berühmte Augenzwinkern, mit dem sich Antisemiten verständigen) und versucht zu trennen, was spätestens seit Adolf Hitlers »Mein Kampf« untrennbar verbunden ist:

Muslimmarkt: Wie kann man Antisemitismus und Antizionismus wissenschaftlich-historisch voneinander unterscheiden?
Benz: Das ist ziemlich schwierig, aber durchaus machbar. Das betreibe ich in Büchern, Artikeln, Aufsätzen seit langer Zeit. Antisemitismus ist grundsätzlich etwas anderes als Antizionismus.

Nun hat Benz es also geschafft und der Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung steht als Interviewpartner eines Islamistenportals in einer Reihe mit so illustren Personen wie dem Rechtsextremisten Alfred Mechtersheimer, dem iranischen Politiker und Holocaustleugner Mohammad Ali-Ramin, dem ehemaligen NPD-Spitzenfunktionär Andreas Molau, dem Neonazi Jürgen Elsässer und dem Jihadistenfan Kay Sokolowsky; zwischen Holocaustleugnung, Boykottlisten »jüdischer« Waren und Aufrufen zum Jihad. Gratulation!

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16 Antworten to “Endstation Muslimmarkt”

  1. Bernd Dahlenburg Says:

    Guter Bericht!

    der „Ritterschlag“ für Benz.

    Wer ihm jetzt immer noch lautere Absichten unterstellt sollte ganz scharf nachdenken.

    Der Link zum Interwiev des Muslimmarkts mit Benz sollte aber nicht fehlen:

    http://www.muslim-markt.de/interview/2010/benz.htm

    @gegenkritik: Vielleicht als Hyperlink legen?

  2. gegenkritik Says:

    Ich hatte absichtlich nicht dorthin verlinkt, zumal in dem Interview ohnehin nur Belanglosigkeiten (Vorurteile, Minderheit, Ausgrenzung, blabla) stehen.

  3. Johannes Says:

    Wo hat sich denn Kay Sokolowsky als Jihadistenfan geoutet? Das Interview im Muslimmarkt hätte er wirklich lassen müssen, als Jihadistenfan ist er mir aber trotzdem nirgendwo aufgefallen. Und die Ausländerfeindlichkeit im Gewand der ‚Islamkritik‘ greift er doch völlig zurecht an.

  4. gegenkritik Says:

    Daß Sokolowsky mit den Özoguz-Brüdern auf einer Wellenlänge funkt, ist kein Zufall: Der Kerl spricht auch sonst gerne vor Islamisten (vor kurzem etwa in Bonn auf Einladung einer vom VS beobachteten Islamtruppe aus dem Umfeld von Milli Görus) oder bedankt sich bei ausgewiesenen Islamnazis wie Taner Beklen für die freundliche Rezeption seiner vor »Islamophobie« warnenden Bücher.

  5. Gudrun Eussner Says:

    Die Betreiber des Muslimmarktes sprechen auch Fluch- und Vernichtungsgebete:

    Mubahala oder: das Muß zum Handeln. 20. Oktober 2005/2. Januar 2009
    http://www.eussner.net/fundsachen_2005-10-20_18-36-32.html

  6. Klaro Says:

    @Gegenkritik

    … das heißt „Rezension“, nicht Rezeption.

    Da merkt man, dass es wirklich die Dummen sind, die hetzen und hetzen gegen das, was sie nicht kennen.
    Das beschimpfen, was sie nie gelesen haben, weil sie nicht lesen können.
    Immer draufhauen, damit Sie sich in Ihrer Dzmmheit besser fühlen.
    Wenn Sie Menschen wie Sokolowsky als Jihadistenfan bezeichnen, dann haben Sie entweder kein Wort von ihm gelesen und wenn: Kein Wort davon verstanden.

  7. gegenkritik Says:

    Beklen hat keine Rezension geschrieben (zumindest ist mir keine bekannt und es findet sich auf dem Blog dieses Nazis auch nichts), sondern er hat die in den Büchern des Jihadistenfans Sokolowsky verbreitete Botschaft, wonach Moslems die Juden von heute sind, rezipiert.

    Hoffe, Sie wurden in Ihrer »Dzmmheit« durch diese Anmerkung gestört.

  8. Klaro Says:

    Doch, er hat auf einem Blog eine kleine Rezension geschrieben.
    Und wo bitte ist Beklen ein Nazi?
    Nur weil er Ihrem Befinden nach der „falschen“ Religion angehört? Ich habe mich durch Taners Blog gelesen, und alles, was ich finde sind Gedanken eines jungen Mannes, der sich zu Recht Sorgen macht, was hier in Deutschland vor sich geht.
    Lesen Sie mal das Buch von Sokolowsky, dann werden Sie noch einges lernen können, aber das liegt Ihnen vielleicht fern, da es auch einfacher ist, sich einen Feind zu schaffen, als selber nachzudenken.

    Keskin sirke küpüne zarar

  9. gegenkritik Says:

    Auf dem Blog dieses Nazis ist keine Rezension zu finden, sondern eben nur der kurze Kommentar, daß er Sokolowskys niedergeschriebene Bemühungen, Antisemitismus unter Verweis auf eine »Islamophobie« (die es nicht gibt) zu verharmlosen, sehr begrüßt, oder anders formuliert: Der grüne Nazi Beklen (der übrigens überall Nazi ist, ob in der Moschee oder hinter seinem Rechner – zielte Ihre Frage darauf ab?) rezipiert Sokolowskys Botschaften höchst freundlich.

  10. Klaro Says:

    Nein, Sie beantworten keiner meiner Fragen, aber das habe ich auch nicht erwartet.
    Denn Sie sind blind vor Fremdenhass, da kann man nichts machen.

    ich habe auch nicht gesagt, dass er auf SEINEM Block eine Rezension geschrieben hat …
    wie ich schon sagte: Lesen muss man können

  11. gegenkritik Says:

    Nun, ob Sie Beklens Block oder anderer Leute Blog gelesen haben, weiß ich nicht. Sie behaupteten aber, ich hätte fälschlicherweise Rezeption statt Rezension geschrieben, weil dieser Nazi irgendwo eine Rezension geschrieben habe, die es allerdings anscheinend nirgendwo zu finden gibt. Mit der Feststellung, daß, wer klugscheißen will, sich vorher besser informiert, beenden wir die Diskussion hier.

  12. Klaro Says:

    Wie schonmal angekündigt: Die Diskussion ist beendet. -gk

  13. Deutsche mögen nur tote Juden, Islamisten gar keine « Clemens Heni Says:

    […] Die Wissenschaftlervereinigung „Scholars for Peace in the Middle East“ (SPME) mit ihren Sektionen Österreich bzw. Deutschland protestiert gegen das Interview von Muslim-Markt mit Benz, ebenso kommt Kritik von einigen Wissenschaftlern und Autoren. […]

  14. Die verlorene Reputation der Dr. Margit Reiter « Clemens Heni Says:

    […] alles war Grund genug, dass Prof. Benz diesen Antisemiten am 1. November 2010 ein freundliches Interview gegeben hat, ohne mit einem Wort […]


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