Die etwas andere Irankonferenz

Am 11. Februar soll im Hamburger Kempinski-Hotel eine Irankonferenz der etwas anderes Art stattfinden – sämtliche Referenten sind ausgemachte Unterstützer der „Islamischen Republik“.

Der Geschäftsführer der „Orient Okzident Gesellschaft“ Bahman Berenjian lädt in Zusammenarbeit mit dem Verschwörungskasper Christoph Hörstel – den die FAZ vor einiger Zeit zurecht als „Lobbyisten der Taliban“ bezeichnete – zu „authentischen Meinungen und Analysen“ aus dem Iran ein.

Als Referenten werden neben besagtem Hörstel auch der iranische Botschafter und Massenmörder Ali Reza Scheikh Attar sowie der Hamas-Propagandist Udo Steinbach (welcher auch ein beliebter Interviewpartner des staatlichen iranischen Rundfunks ist) angekündigt; desweiteren der vorm „Völkerbrei“ warnende Neonazi Jürgen Elsässer (der kurz nach der „Wahl“ Ahmadinejads diesem gratulierte und sich an Folter und Mord an den iranischen Oppositionellen ergötzte) sowie der Betreiber der antisemitischen Website „Steinberg-Recherche“, Thomas Steinberg, welcher u.a. die Ermordung jüdischer Kinder gutheißt.

Ein recht unappetitlicher Haufen also, der sich da zusammenrottet – die vom Veranstalter angekündigte kontroverse Diskussion dürfte angesichts gemeinsamer Grundüberzeugungen der Referenten – bedingungslose Unterstützung Ahmadinejads und offener Antisemitismus – wohl lediglich eine Werbefloskel sein.

Bitte protestieren Sie beim Hotel Kempinski und fordern Sie die Geschäftsleitung auf diese Veranstaltung abzusagen:

Email: hotel.atlantic@kempinski.com
Telefax Öffentlichkeitsarbeit: 0049 40 2801983
Telefon Öffentlichkeitsarbeit: 0049 40 2888 801

Anhang: Die Veranstaltungsankündigung als PDF.

Siehe auch den Beitrag bei Spirit of Entebbe über den Referenten Steinbach und seine Liebe zur Hamas.

7 Antworten to “Die etwas andere Irankonferenz”

  1. Propaganda-Treffen. « Reflexion Says:

    […] Propaganda-Treffen der ganz besonderen Art soll am 11. Februar 2010 in Hamburg statt finden. Der Geschäftsführer der […]

  2. Vorschlag zur Güte « FREE IRAN NOW! Says:

    […] “Antideutsche”, Henryk M. Broder sowie die Weisen von Zion haben ihre geplante pro-Regime-Kundgebung am 11. Februar sabotiert – das Kempinski Hotel Hamburg hat die Veranstaltung abgesagt. Aber Rückschläge […]

  3. MenschrechteFürAlle Says:

    Ich unterstütze die grüne Revolution von ganzem Herzen. Man sollte aber aufpassen, dass man nicht allzu Klischeehaft nun mit Schubladendenken beginnt, was am Ende dem Iran nur wieder schaden würde. Nur weil eine Irankonferenz von Regime-Freunden organisiert wird, heißt das noch lange nicht, dass alle Redner gleich die Inkarnation des Bösen sind. Bevor die Veranstaltung nicht stattgefunden hat, weiß auch keiner, was die Redner überhaupt zu sagen haben.
    2.: Die Hamas ist nicht das iranische Regime. Bitte Leute, setzt euch mit den Themen auseinander, bevor ihr mit Plattitüden um euch werft.
    3. Vergesst nicht, dass es die Amerikaner waren, die in den 50er Jahren verhinderten, dass der Iran eine wirklich Demokratie werden konnte. Natürlich versucht der Westen nun, die grüne Revolution zu nutzen, um gegen das Regime zu wettern. Allerdings aus eigenen Interessen. Lasst euch nicht instrumentalisieren.

  4. gegenkritik Says:

    „Regime-Freunden organisiert wird, heißt das noch lange nicht, dass alle Redner gleich die Inkarnation des Bösen sind.“

    Die blau unterlegte Schrift in obigem Text sind Hyperlinks; ein Klick der linken Maustaste nach Bewegen des Cursors auf eben diese Hyperlinks öffnet eine Seite mit Informationen über die jeweiligen Referenten. Einfach mal ausprobieren.

    „Die Hamas ist nicht das iranische Regime.“

    Danke für die Korrektur einer Behauptung, die niemand aufgestellt hat.

    Aber daß die Hamas ein iranischer Proxy ist und sich in Gaza mit Teheraner Hilfe gerade an der Etablierung eines Mini-Iran versucht, ist bekannt?

    „Natürlich versucht der Westen nun, die grüne Revolution zu nutzen, um gegen das Regime zu wettern. Allerdings aus eigenen Interessen.“

    Und? Der Westen hat ein Eigeninteresse an einem rechtsstaatlichen Iran, der eine Stabilisierungsfunktion in der Region ausüben würde. Die oppositionellen Iraner haben ein Eigeninteresse an einem rechtsstaatlichen Iran, in welchem sie keinem Tugendterror mehr unterworfen sind. Fällt Ihnen was auf?

  5. Der mehrdimensionale Blick « FREE IRAN NOW! Says:

    […] enttäuscht die Erwartungen nicht: Neben knallharten Propagandisten der Islamischen Republik wie Udo Steinbach spricht mit Bahman Niruman auch der hierzulande profilierteste Verharmloser des Mullahregimes. Die […]

  6. Antiiraner: Die deutsch–iranische Studenteninitiative Marburg | Tangsir 2569 Says:

    […] enttäuscht die Erwartungen nicht: Neben knallharten Propagandisten der Islamischen Republik wie Udo Steinbach spricht mit Bahman Nirumand auch der hierzulande profilierteste Verharmloser des […]


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